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Eine negative Geburtserfahrung: Einfluss auf Stresshormone und depressive Symptome?

Hintergrund: Eine negative Geburtserfahrung erhöht das Risiko, eine postpartale Depression (PPD) zu entwickeln. Veränderungen der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HHNA) werden als ein zugrundeliegender Mechanismus diskutiert. Bisher gibt es nur wenig Forschung zu dem Zusammenhang zwischen negativen Geburtserfahrungen und langfristig integrierten Glukokortikoiden. Ziel der vorliegenden Arbeit war zu untersuchen, ob objektive und subjektive Geburtserfahrungen mütterliche Glukokortikoide, gemessen anhand der Haarsegmentanalyse, vor-hersagen können.

Methoden: Acht Wochen nach der Geburt wurden Haarproben von 257 Müttern entnommen, die in der prospektiven Kohortenstudie DREAMHAIR teilnahmen. Die Haar-Glukokortikoide wurden in den kopfhautnahen 2cm Haarsegmenten mittels der Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie quantifiziert. Die analysierten Haarsträhnen spiegeln die Stresshormonkonzentrationen von der Geburt bis zu zwei Monaten nach der Entbindung wider. Die objektive und subjektive Geburtserfahrung sowie die PPD-Symptome wurden mittels etablierter Fragebögen gemessen.

Ergebnisse: Die Geburtserfahrung war kein signifikanter Prädiktor für Cortisol oder Cortisone und Letztere sagten PPD-Symptome nicht signifikant vorher. Allerdings sagte eine negative objektive und subjektive Geburtserfahrung eine signifikant höhere Cortisol/Cortisone Ratio voraus und die Cortisol/Cortisone Ratio wiederum war ein signifikanter Prädiktor von PPD-Symptomen. Der Zusammenhang zwischen einer subjektiven negativen Geburtserfahrung und PPD-Symptomen wurde teilweise durch die Cortisol/Cortisone Ratio erklärt.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse legen nahe, dass eine negative Geburtserfahrung mit einer höheren mütterlichen Cortisol/Cortisone Ratio assoziiert ist. Insbesondere die subjektive Geburtserfahrung ist ein wesentlicher Risikofaktor für Veränderungen des Glukokortikoid-Stoffwechsels, welche wiederum PPD-Symptome vorhersagen. Unsere Studie deutet darauf hin, dass die Cortisol/Cortisone Ratio ein vielversprechender Biomarker sein könnte, um Frauen mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer PPD zu identifizieren.:Theoretischer Hintergrund
Methoden
Diskussion

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:85536
Date30 May 2023
CreatorsJaramillo, Isabel, Karl, Marlene, Bergunde, Luisa, Mack, Judith, Weise, Victoria, Weidner, Kerstin, Kirschbaum, Clemens, Steudte-Schmiedgen, Susanne, Garthus-Niegel, Susan
ContributorsTechnische Universität Dresden
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:conferencePoster, info:eu-repo/semantics/conferencePoster, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relationurn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-855326, qucosa:85532

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