Im Jahr 2016 werden nach Daten des Robert-Koch-Instituts 7200 Frauen erstmalig an einem Ovarialkarzinom erkranken. Die Prognose für diese Frauen ist schlecht. Durch ein konsequentes Qualitätsmanagement kann eine kontinuierliche Verbesserung der operativen und systemischen Therapie erreicht werden. Diese führt, nach aktueller Studienlage, zu einer Verlängerung des Gesamtüberlebens und somit zu einer besseren Prognose.
Zielsetztung: Diese retrospektive Studie befasste sich mit dem Outcome von 228 Patientinnen mit der Diagnose Ovarialkarzinom oder Borderlinetumor am Klinikum St. Georg Leipzig im Zeitraum 1997 - 2010. Es erfolgte die Analyse klinisch-morphologischer Prognosefaktoren, die Beurteilung der Qualität der Primärtherapie sowie der Einfluss dieser Faktoren auf das Gesamtüberleben.
Methodik: Die Bestimmung der kumulierten Überlebensraten erfolgte mittels Kaplan-Meier-Methode. Durch Verwendung der univariaten Überlebensanalyse wurden die Prognosefaktoren identifiziert, die das Gesamtüberleben und die operative Therapie signifikant beeinflussten. Anhand der Cox-Regression wurden die Faktoren mit dem stärksten Einfluss ermittelt. Als statistisch signifikant galten Ergebnisse mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von p < 0,05.
Ergebnisse: Die Zusammensetzung des Kollektivs stimmt mit den in der Literatur beschriebenen Angaben, bezüglich klinisch-morphologischen Prognosefaktoren, Alter, Tumorhistologie und Gesamtüberleben, weitestgehend überein. Als stärkste, unabhängige Prognosefaktoren wurden der postoperative Tumorrest, der Allgemeine Gesundheitszustand und das Tumorgrading identifiziert. Der größte Einfluss auf das Gesamtüberleben konnte beim postoperativen Tumorrest festgestellt werden.
Die Analyse der Therapiequalität zeigte ein signifikant längeres Gesamtüberleben bei Ovarialkarzinompatientinnen mit optimaler operativer und systemischer Primärtherapie.
Die 5-Jahres-Überlebensrate aller Patientinnen mit einem Ovarialkarzinom lag bei 52 %. Die von Patientinnen mit einem Borderlinetumor bei 95 %.
Schlussfolgerung: Die beste Prognose ergab sich für junge Patientinnen in gutem Allgemeinzustand, mit niedrigem Tumorstadium und optimaler Primärtherapie. Das höchste Ziel der operativen Therapie ist die maximale Tumorreduktion (Tumorrest < 1cm). Anschließend sollte eine platinhaltige Chemotherapie entsprechend des Tumorstadiums erfolgen.
Frauen mit einem Borderlinetumor profitieren von einem sorgfältigen chirurgischen Staging. Auf eine systemische Therapie kann verzichtet werden. Unter bestimmten Voraussetzungen ist ein fertilitätserhaltendes Vorgehen möglich.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:32484 |
Date | 14 December 2018 |
Creators | Möckel, Victoria |
Contributors | Universität Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
Relation | urn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-324552, qucosa:32455, qucosa:32455 |
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