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Funktionelle und proteinbiochemische Charakterisierung von Fibin

Im Zebrafisch (Danio rerio) ist ein Protein identifiziert worden, das eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Brustflossen zu besitzen scheint und als Fibin, dem englischen Akronym für Fin bud initiation factor (Flossenknospeninitiationsfaktor), bezeichnet wurde. Es zeigt keine Verwandtschaft zu anderen bekannten Proteinen, enthält keine typischen Strukturmotive, wird auf nur einem Exon kodiert und ist in allen bisher untersuchten Vertebraten, einschließlich des Menschen, evolutionär hoch konserviert. Ziel der vorliegenden Arbeit war die nähere funktionelle und proteinbiochemische Charakterisierung Fibins. In vielen Geweben adulter Mäuse (Mus musculus), v. a. in zerebralen und muskulären Proben, konnte Fibin mRNA nachgewiesen werden. Im Vergleich zum Adultus war die Expression in Geweben pränataler Mäuse bedeutend höher und unterschied sich in der Region der Vordergliedmaßen kaum von der im Torso. In L929 (Fibroblasten) und HEK Zellen (embryonale Nierenzellen) wurde eine hohe Expression von Fibin nachgewiesen, die in L929 Zellen durch Glukokortikoide und Aktivatoren des Proteinkinase C / MAP-Kinase , Proteinkinase A sowie des NF-κB / AP-1 bzw. Nrf2 / ARE Signalwegs erhöht werden konnte. Die nicht-proteinkodierende 5‘ Region des humanen Fibin Gens zeigte im Luciferase Reporterassay in L929 und HEK Zellen promotogene Eigenschaften, mit einem Aktivitätsmaximum der Sequenz – 836 Basenpaare bezogen auf den Translationsstartpunkt. In L929 Zellen wurde die promotogene Aktivität durch Glukokortikoide und Aktivatoren des Proteinkinase C / MAP-Kinase- sowie des NF κB / AP 1 bzw. Nrf2 / ARE Signalwegs erhöht. Fibin besitzt eine putative N terminale Signalsequenz und eine N Glykosylierungsstelle, die beide experimentell bestätigt wurden. Rekombinantes Fibin zeigte in der Fluoreszenzmikroskopie in COS-7 Zellen (Fibroblasten) eine hohe Kolokalisation mit dem Endoplasmatischen Retikulum, jedoch nur eine geringe mit dem Golgi Apparat. In COS-7 Zellen wurde es nicht über den sekretorischen Weg freigesetzt und zeigte in proteinbiochemischen Untersuchungen eine hohe Tendenz zur Aggregation und Ausbildung von Disulfidbrücken. Es ist anzunehmen, dass Fibin möglicherweise ein bisher unbekanntes Protein für die Ausbildung von Heteromeren benötigt, um erfolgreich sezerniert zu werden.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-109763
Date04 April 2013
CreatorsSeyer, Christian
ContributorsUniversität Leipzig, Medizinische Fakultät, Prof. Dr. Torsten Schöneberg, Prof. Dr. Joachim Thiery, Prof. Dr. Rolf Gebhardt
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

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