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Psychische Verfassung und psychosoziale Versorgungssituation von Patienten mit Knochensarkomen: Resultate einer deutschen multizentrischen Beobachtungsstudie (PROSa)

Hintergrund: Knochensarkome sind eine Gruppe sehr seltener maligner Tumoren. Es existieren nur wenige Studien zur psychischen Belastung der betroffenen Patienten. Ziel war es, die Prävalenz erhöhter psychischer Belastung in dieser Gruppe zu ermitteln, damit assoziierte Faktoren zu untersuchen und die Inanspruchnahme psychoonkologischer Angebote zu erfassen. Methode: Die Kohortenstudie PROSa (Krankheitslast und Versorgungssituation bei Sarkomen) wurde zwischen 2017 und 2020 in 39 deutschen Studienzentren durchgeführt. Für die vorliegende Analyse wurden Baseline-Querschnittsdaten von erwachsenen Knochensarkompatienten ausgewertet. Die psychische Belastung wurde mit dem Patient Health Questionnaire (PHQ-4) evaluiert. Sozioökonomische und klinische Faktoren wurden als mögliche Prädiktoren erhöhter psychischer Belastung
mit multivariablen logistischen Regressionsmodellen exploriert. Resultate: Bei den 194 eingeschlossenen Patienten betrug die Prävalenz von Ängsten
18%, die von Depressivität 22%. Insgesamt waren 29% der Patienten überschwellig psychisch belastet. 23% hatten eine psychoonkologische Betreuung in Anspruch genommen. Im vollen Modell waren arbeitslose Patienten (Odds Ratio [OR] 5,7; 95%- Konfidenzintervall [CI] 1,6–20,0) und Patienten mit Erwerbsminderungsrente (OR 3,6; 95%-CI 1,03–12,9) im Vergleich zu solchen in Beschäftigung häufiger belastet, Patienten mit Altersrente, in Vorruhestand oder in Altersteilzeit dagegen weniger häufig (OR 0,2; 95%-CI 0,05–0,9). Die Häufigkeit psychischer Belastung war bei Patienten 5 Jahre nach Diagnose (Vergleich Diagnose <6 Monate) geringer (OR 0,1; 95%-CI 0,04–0,4). Konklusion: Die Prävalenz erhöhter psychischer Belastung bei Knochensarkompatienten ist hoch. Arbeitslose Patienten, solche mit Erwerbsminderungsrente sowie neu diagnostizierte Patienten sind besonders vulnerabel. Das Behandlungsteam sollte sich dieser Faktoren bewusst sein und auch diese sozialen Aspekte der Erkrankung berücksichtigen.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:88984
Date02 February 2024
CreatorsEichler, Martin, Hentschel, Leopold, Singer, Susanne, Hornemann, Beate, Hohenberger, Peter, Kasper, Bernd, Andreou, Dimosthenis, Pink, Daniel, Jakob, Jens, Arndt, Karin, Hofbauer, Christine, Schaser, Klaus-Dieter, Bornhäuser, Martin, Schmitt, Jochen, Schuler, Markus K.
PublisherSpringer Medizin
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:article, info:eu-repo/semantics/article, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relation2731-7226, 2731-7234, 10.1007/s00761-022-01098-8

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