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Internes Qualitätsmanagement in der gastrointestinalen Endoskopie: Analyse und Erarbeitung von Qualitätskriterien, Prozessbewertung in der Endoskopie der Universitätsklinik Leipzig sowie Evaluation des aktuellen Status und der Entwicklung in Deutschland

Qualitätsmanagement in der Medizin erhält aus verschiedenen Gründen eine zunehmende Bedeutung im klinischen Alltag. Dabei spielt neben der Bereitstellung der bestmöglichen Versorgungsqualität inklusive reibungsloser und effektiver Zeitabläufe auch die Aufrechterhaltung einer interdisziplinären und überregionalen Wettbewerbsfähigkeit der klinischen Einrichtung eine entscheidende Rolle. Im Zuge dessen wird zunehmend versucht die Qualität einer medizinischen Untersuchung anhand von Qualitätskriterien messbar zu machen, um dadurch standardisierte bzw. einheitlich hochwertige Untersuchungsabläufe und eine überregionale Vergleichbarkeit der Prozeduren zu erreichen.
Im Rahmen dieser Arbeit wurden spezifische Vorgaben für die Etablierung eines Qualitätsmanagements in der gastrointestinalen Endoskopie aus der Fachliteratur zusammengetragen und ein entsprechender Überblick der einzelnen Qualitätskriterien erstellt. Dabei konnte gezeigt werden, dass für verschiedene Prozeduren in endoskopischen Abteilungen (Hygiene, Sedierung, Patientenmanagement, …) und insbesondere für die Koloskopie eine Vielzahl an gut evaluierten und etablierten Qualitätskriterien existieren. Beispielsweise ist die Adenomdetektionsrate für die Koloskopie schon ein international anerkannter und vielfach eingesetzter Parameter, der es ermöglicht, Leistungen der Untersucher und ganzer endoskopischer Abteilungen zu bewerten und zu vergleichen. Im Vergleich dazu sind für die Gastroskopie aufgrund einer geringeren Datenlage erheblich weniger Parameter verfügbar.

Zusätzlich wurde ein Fragebogen erarbeitet, um einen Überblick über die Nutzung von Qualitätskriterien in endoskopischen Abteilungen in Kliniken unterschiedlicher Größe und gastrointestinalen Praxen zu erlangen und Veränderungen innerhalb eines 1-Jahres-Zeitraums darzulegen. Als wesentliches Ergebnis stellte sich heraus, dass die meisten der befragten Einrichtungen bereits ein Qualitätsmanagement etabliert haben und für einzelne Parameter (z.B. ADR) signifikante Unterschiede in der Nutzung zwischen Endoskopien in Kliniken bzw. Praxen bestehen.

Ein weiteres Ziel dieser Arbeit war die Evaluation, auf welche Art und Weise die recherchierten Qualitätskriterien in der interdisziplinären Endoskopie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) umgesetzt werden können. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie der Universität Leipzig wurde auf Grundlage der erarbeiteten Qualitätsparameter eine Analyse der Prozesse und Strukturen sowie der verwendeten Dokumentationssoftware Viewpoint erstellt. So wurde evident, dass im Rahmen der täglichen klinischen Routine bereits eine große Menge an nützlichen Daten erfasst und gespeichert wird, in einigen Teilgebieten jedoch auch Anpassungen vorgenommen werden sollten. Eine diesbezügliche Auswertung im Sinne eines Qualitätsmanagements fand bisher nur in wenigen Bereichen statt. Im Zuge der Erstellung dieser Arbeit sind als Grundlage zur Implementierung eines abteilungsinternen Qualitätsmanagements schon erste strukturelle Veränderungen (z.B. die Ernennung eines Qualitätsbeauftragten) in der interdisziplinären Endoskopie des UKL durchgeführt worden.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:76898
Date07 December 2021
CreatorsKnöfler, Thomas
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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