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Erinnerungen an Politikunterricht in der Schule: eine quantitative Erhebung unter Student*innen

Die wissenschaftliche Arbeit wertet eine Umfrage unter 710 studentischen Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland aus, die zu ihren Erinnerungen an Politikunterricht befragt wurden. Jenseits der deutlichen Unterschiede hinsichtlich der Anzahl an Schuljahren mit einem Fach für politische Bildung zeigt sich, dass der Politikunterricht in vielen Bundesländern auch nach dem Paradigmenwechsel im Zuge des „PISA-Schocks“ 2001 noch immer eine starke Fokussierung auf Faktenvermittlung und Auswendiglernen aufweist. Trotz dass Internetseiten und Nachrichten-Apps mit Abstand als häufigste Quelle der politischen Informationsbeschaffung angegeben wurden, kam in knapp 80 Prozent des erlebten Politikunterrichts nie das Handy oder ein Computer zum Einsatz. Dies entspricht nicht den Anforderungen eines modernen, an der Lebenswelt der Schüler*innen orientierten Unterrichts und macht es nicht verwunderlich, dass nur jeder zweite Befragte dem eigenen Politikunterricht einen Einfluss auf die eigene Urteilsbildung zuspricht. Wie schon frühere Studien konstatierten, wünschen sich Viele einen früheren Beginn des Unterrichtsfaches bzw. eine Ausweitung der schulischen politischen Bildung. In diesem Zusammenhang haben die Untersuchungen deutliche Zusammenhänge zwischen der Zeit politischer Bildung im Schulalltag und qualitativen Kriterien guter politischer Bildung ergeben. So steigt bspw. mit der Fachstundenanzahl auch die methodische Abwechslung im Politikunterricht. Deshalb sollte sich die Politikdidaktik bundesweit weiterhin für eine Stärkung und Verankerung der politischen Bildung an allen Schularten stark machen, da ausreichend unterrichtliche Zeit ein Bedingungsfaktor für eine nachhaltige Kompetenzausbildung darstellt. Des Weiteren muss es zu den primären Aufgaben der Politikdidaktik gehören, eine multimediale Lehramtsausbildung zu forcieren und die notwendige Medienkompetenz auf Seiten der Politiklehrer*innen auszubilden. Außerdem sollte sie politischen Bildner*innen bei Fragen der eigenen Meinungsäußerung beiseite stehen und ihnen bewährte Handlungsstrategien an die Hand geben, um dem Ruf der Indoktrination zu entgehen und politische Ideologisierung zu vermeiden, ohne dabei gleichwohl kontroverse und aktuelle Themen gänzlich zu vermeiden. Denn die Positionierung von Lehrkräften in der Schule weist in den Umfragedaten ambivalente Wechselwirkungen auf.:Vorwort
Einleitung
Zum aktuellen Stand schulischer politischer Bildung in Sachsen und Deutschland
Forschungsinteresse und Fragebogen
Umfragerealisierung und Stichprobenzusammensetzung
Methodisches Vorgehen
Untersuchungsergebnisse: Erinnerungen an Politikunterricht
Schlussfolgerungen für die Politikdidaktik
Ausblick und Methodenkritik
Quellen
Anhang
Selbstständigkeitserklärung

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:31993
Date23 October 2018
CreatorsLewerenz, Rico
ContributorsBesand, Anja, Häder, Michael, Technische Universität Dresden
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:masterThesis, info:eu-repo/semantics/masterThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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