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Kontakt mit Pharmaunternehmen - Erfahrungen und Einstellungen von Medizinstudierenden / German medical students´ exposure and attitudes toward drug promotion

Hintergrund: Nicht nur Ärzte, sondern auch Medizinstudierende könnten eine Zielgruppe in der Marketingstrategie von Pharmaunternehmen sein. Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, ob Medizinstudierende Kontakte zu Pharmawerbung haben, welche Einstellung sie dazu haben und ob sie durch die Universität auf den Umgang mit Pharmawerbung vorbereitet werden.
Material und Methoden: Ich führte eine Querschnittsstudie mit einem Quasi-Längsschnittdesign an der Universitätsmedizin Göttingen durch. Anhand eines Fragebogens gaben Medizinstudierende aller klinischen Semester einschließlich derer im Praktischen Jahr an, ob Kontakt zu Pharmawerbung bestand, welche Einstellung sie zu Pharmawerbung haben und ob sie von der Universität vorbereitet wurden.
Ergebnisse: Insgesamt nahmen 695 (54%) von insgesamt 1287 Medizinstudierenden der klinischen Semester der Universitätsmedizin Göttingen teil.
Diese Doktorarbeit zeigt, dass 37% der Medizinstudierenden der Universitätsmedizin Göttingen bereits im Studium in Kontakt mit Pharmaunternehmen kommen. Die Anzahl der kontaktierten Studierenden steigt von Beginn des klinischen Studienabschnitts bis zum Praktischen Jahr an. Doch es kommt meist nicht nur zum Gespräch zwischen Studierenden und Pharmareferenten. Eine Mehrzahl von 78% Studierenden hat bereits Werbegeschenke von Pharmaunternehmen erhalten.
Die meisten Studierenden zeigen jedoch keine skeptische Haltung zum Sponsoring durch Pharmaunternehmen. So wird die Gefahr einer Beeinflussung auf das spätere Verschreibungsverhalten bei fast allen Studierenden nur bei Kollegen gesehen, obwohl den meisten Studierenden klar ist, dass es sich um Werbung handelt und Pharmareferenten dazu dienen, die Produkte in ihrem Gedächtnis zu verankern.
Dennoch fühlen sich die meisten Studierenden nicht gut auf den Umgang mit Pharmaunternehmen vorbereitet. So wünscht sich die Mehrzahl Kurse, die sie auf den Umgang vorbereiten sollen. Solche Unterrichtseinheiten werden jedoch von der Universität zurzeit der Studienerhebung nicht planmäßig angeboten.

Diskussion: Medizinstudierende der Universitätsmedizin Göttingen haben aber schon früh im Studium Kontakt mit Pharmaunternehmen. Die meisten Studierenden sehen keine Probleme im Umgang mit Pharmaunternehmen und erkennen künftig entstehende Rollenkonflikte nicht. Um Studierende auf den Umgang mit Pharmaunternehmen vorzubereiten, sollte die Universität schon früh im Studium Kurse anbieten. Ein Verbot des Kontakts zwischen Studierenden und der Pharmaindustrie erscheint nicht realisierbar, würde die Problematik nur auf die Zeit nach der Approbation verdrängen.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-0001-BC37-1
Date25 November 2013
CreatorsKremer, Marcel Stephan
ContributorsChenot, Jean-François Prof. Dr.
Source SetsGeorg-August-Universität Göttingen
Languagedeu
Detected LanguageGerman
TypedoctoralThesis

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