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Erfassung und Förderung metakognitiver und motivationaler Fähigkeiten : ein halbstandardisiertes Lerntagebuch für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund / Assessing and fostering metacognitive and motivational skills : a semi-standardized learning diary for students with a migrational background

Das folgende Forschungsprojekt beschäftigt sich mit metakognitiven und motivationalen Fähigkeiten als Teilbereiche des selbstgesteuerten Lernens. Es untersucht den Nutzen und die Grenzen von Lerntagebüchern, die zugeschnitten wurden auf Grundschülerinnen und Grundschüler mit Migrationshintergrund. Das Ziel der Studie war es herauszufinden, ob und wie selbststeurungsbezogene Lernprozesse durch den Einsatz von Lerntagebüchern gemessen und verändert werden können. Hierzu führten 28 Grundschülerinnen und Grundschüler 14 Wochen lang während des Unterrichts ein halbstandardisiertes Lerntagebuch in Anlehnung an Wohland/Spinath (2004). Zur Messung von Veränderungen in metakognitiven und motivationalen Fähigkeiten füllten 43 Schülerinnen und Schüler zweier Experimentalgruppen und einer Kontrollgruppe vor und nach der Lerntagebuch-Intervention standardisierte Fragebögen aus. Weiterhin wurden die 28 Lerntagebücher der Experimentalgruppen inhalts- und prozessanalytisch ausgewertet. Außerdem wurden Interviews mit den Lehrkräften über ihre Unterrichtspraxis geführt und einige Schülerinnen und Schüler zu ihrer Wahrnehmung der Lerntagebucharbeit befragt.
Die Ergebnisse der Analyse der Lerntagebuchdaten zeigen, dass die 28 Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund erfolgreich ihren Lernprozess bei der Bearbeitung einer Aufgabe verbalisierten. Sie haben weiterhin erfolgreich Vorhersagen über ihre Vorgehensweisen zur Lösung einer Aufgabe getroffen. Die Lerntagebücher unterstützten sie darin, ihre metakognitiven Erfahrungen (Efklides/Petkaki 2005) zu kalibrieren (Desoete/Roeyers 2006). Den Lernenden ist es gelungen, ihre Repräsentationen über das Lösen einer Aufgabe aufeinander (fein-) abzustimmen, während sie daran arbeiteten.
Mit Hilfe von Zeitreihenanalysen konnte gezeigt werden, dass die Schülerinnen und Schüler die Fragen im Lerntagebuch gegen Ende der Intervention oberflächlicher beantworteten und die Lerntagebücher tendenziell weniger häufig ausgefüllt wurden (negative Trends). Eine Erklärung für die geringere Antworthäufigkeit, die zu negativen Verlaufskurven über die Zeit führten, könnte sein, dass die Instruktionsdichte durch den Mix an offenen und geschlossenen Fragen im Lerntagebuch zu hoch war. Die Lernenden haben sich möglicherweise so an die Fragen bzw. Antwortformate gewöhnt, dass die Motivation, in das Lerntagebuch zu schreiben, geringer wurde. / The following research project focuses on metacognitive and motivational skills as aspects of self-regulated learning. It studies the usability and the limitations of learning diaries that are designed to foster those skills for elementary school students with a migrational background. The goal of the study is to know whether and how self-regulated learning processes can be measured and changed through the use of learning diaries. Therefore 28 students of an elementary school in Berlin worked for 14 weeks with a semi-standardized learning diary which was designed in accordance to Wohland/Spinath (2004) and which was integrated in classroom teaching. To measure the changes in metacognitive and motivational skills 43 students in two experimental groups and one control group had to fill in self-report questionnaires before and after the diary-intervention. The 28 learning diaries of the two experimental groups were content and process analyzed. Furthermore interviews were conducted with teachers about their classroom teaching and with students about their perception of working with a diary.
The questionnaire data showed that the learning diary could be useful for fostering metacognitive but not motivational skills. The results of the diary data showed that the 28 students with a migrational background were able to verbalize their learning process when working on a specific task. They were also able to make predictions about their own approach towards solving a task. The learning diaries supported the calibration (Desoete/Roeyers 2006) of their metacognitive experiences (Efklides/Petkaki 2005). Students were able to fine-tune their representations about solving a task as they went on with task processing.
Time-series-analysis showed that towards the end of the intervention there was a tendency to answer with superficial and lower frequency responses (negative trends). One explanation for the lower frequency of responses, which led to negative curves over time, could be that too much instructional support was elicited through the learning diary's mix of open and closed questions. The learners may have adjusted to the prompts and answer formats leading to a decrease in motivation to write.

Identiferoai:union.ndltd.org:Potsdam/oai:kobv.de-opus-ubp:5122
Date January 2009
CreatorsEhmann, Tanja
PublisherUniversität Potsdam, Humanwissenschaftliche Fakultät. Institut für Erziehungswissenschaft
Source SetsPotsdam University
LanguageGerman
Detected LanguageEnglish
TypeText.Thesis.Doctoral
Formatapplication/pdf
Rightshttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/

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