Return to search

Langzeitfolgen der stattgehabten Neuroborreliose im Kindes- und Jugendalter / Long-term disturbances after childhood neuroborreliosis

Hintergrund: Die Neuroborreliose ist eine bei etwa 10-15% der Patienten auftretende Folge der Infektion mit Borrelien. Die typische Klinik im Erwachsenenalter besteht zumeist aus einer polyradikulitischen Symptomatik, die als Bannwarth-Syndrom bezeichnet wird. Dagegen manifestiert sich die Neuroborreliose im Kindes- und Jugendalter meist mit einer monolateralen fazialen Parese oder einer Meningitis. Während im Erwachsenenalter neuropsychologische Langzeitfolgen nach stattgehabter Neuroborreliose anzunehmen sind, ist das mögliche Ausmaß von Langzeitfolgen im Kindes- und Jugendalter bislang noch unklar. Methoden: Das untersuchte Patientenkollektiv bestand aus 29 Patienten, die im Kindes- oder Jugendalter im Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Göttingen mit der Diagnose einer Neuroborreliose stationär behandelt wurden. Zum Zeitpunkt der Diagnose betrug das mittlere Alter der Patienten 9,0 ± 2,9 Jahre und es waren durchschnittlich 14,7 ± 3,4 Jahre zwischen Diagnosestellung und Testung vergangen. Das Patientenkollektiv wurde mit einer alters-, bildungs-, und geschlechtsgenormten, gesunden Kontrollgruppe (n=29) verglichen. Die Untersuchung setzte sich aus einer medizinischen Anamnese, einer neurologischen Untersuchung, Fragebögen zur psychiatrischen Beurteilung und einer neuropsychologischen Testbatterie zusammen. Den einzelnen neuropsychologischen Tests wurden Domänen zugeordnet. In der neuropsychologischen Testbatterie wurden die Domänen Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, verbales Lernen und Gedächtnis, non-verbales Lernen und Gedächtnis, visuo-konstruktive Funktionen und frontale Exekutivfunktionen geprüft. Ergebnisse: Die Probanden zeigten signifikant häufiger milde neurologische Einschränkungen. Am Häufigsten fand sich eine residuelle faziale Parese. Hierbei korrelierten die Ergebnisse der neurologischen Untersuchung nicht mit den Ergebnissen der neuropsychologischen Testung. In der neuropsychologischen Testbatterie fanden sich keine signifikanten Unterschiede zur gesunden Kontrollgruppe. Fazit: Im Gegensatz zur durchgemachten Neuroborreliose im Erwachsenenalter, scheint die Erkrankung im Kindes- und Jugendalter nicht mit relevanten neuropsychologischen Langzeitfolgen einherzugehen.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-0001-BAC2-8
Date12 August 2013
CreatorsDrenck, Kristina Elisabeth Philine
ContributorsSchmidt, Holger PD Dr.
Source SetsGeorg-August-Universität Göttingen
Languagedeu
Detected LanguageGerman
TypedoctoralThesis

Page generated in 0.0037 seconds