Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden fünf verschiedene Desinfektionsmittel mit drei verschiedenen Keimen mit einem quantitativen Suspensionsversuch auf ihre Wirksamkeit geprüft, dabei wurden jeweils 10 voneinander unabhängige Wiederholungen durchgeführt. Parallel wurden mithilfe laboranalytischer Methoden die Keimzahlermittlung nach EN 1656 und EN 1657 des Europäischen Komitees für Normung (CEN) im Oberflächenverfahren und die Keimzahlermittlung nach der Most-Probable-Number-Methode (MPN) gegenübergestellt und verglichen. Es sollte geprüft werden, ob durch Anwendung des MPN-Verfahrens eine Reduktion des Arbeits- und Zeitaufwands bei gleichwertigen Ergebnissen erreicht werden kann. Hierbei wurde die MPN-Methode sowohl im Röhrchen, als auch in der Mikrotiterplatte durchgeführt. Somit sollte nicht nur ein Vergleich innerhalb der MPN-Verfahren erfolgen, sondern auch eine Aussage getroffen werden, ob das Oberflächen-Verfahren nach CEN auch durch eine weniger aufwändige Mikro-MPN-Methode möglich wäre. Für den direkten Vergleich der Methoden wurden die durch die Versuche und ihre Auswertung ermittelten Reduktionszahlen aus Oberflächen- und MPN-Verfahren statistisch miteinander verglichen. Zusätzlich wurden praktische Vergleiche angestellt, in dem man die ausreichend bakterizid wirksamen Desinfektionsmittelkonzentrationsstufen miteinander verglichen hat. Somit sollte ermittelt werden, welche der drei Methoden (Oberflächenverfahren, Most-Probable-Number-Methode im Röhrchen, Most-Probable-Number-Methode in der Mikrotiter-platte) eine Konzentrationsstufe als ausreichend bakterizid wirksam erachtet, die im Vergleich die höchste Desinfektionsmittelkonzentrationsstufe darstellt und somit in der Praxis das sicherste Desinfektionsergebnis ermöglicht. Vom Oberflächen-verfahren um eine Stufe höher abweichende ausreichend bakterizid wirksame Konzentrationsstufen konnten nur in 18% der Fälle und um eine Stufe niedrigere lediglich in 5,3% der Fälle ermittelt werden. Die Tendenz, dass das MPN-Verfahren höhere Desinfektionsmittelkonzentrationsstufen als bakterizid wirksam prüft, lässt den Schluss zu, dass das MPN-Verfahren sowohl im Röhrchen, als auch in der Mikrotiterplatte gleichwertige und in 18% der Fälle sogar strengere Bewertungen von Desinfektionsmitteln liefert. Um die Methoden statistisch miteinander vergleichen zu können, wurden die ermittelten Reduktionszahlen auf signifikante Unterschiede geprüft. Signifikante Unterschiede zum OFV konnten für beide MPN-Verfahren in 53,3% der Fälle nachgewiesen werden. Davon waren 46,6% signifikant niedrigere Reduktionszahlen als im OFV, lediglich 6,6% der Signifikanzen waren durch höhere Reduktionszahlen gekennzeichnet. Für die Desinfektionsmittelprüfungen ergeben sich hieraus bedeutsame Unterschiede, die dadurch gekennzeichnet sind, dass bei signifikant niedrigeren Reduktionszahlen mehr Keime überlebt und deshalb weniger Keime reduziert und damit abgetötet wurden. Tendenziell werden somit die Prüfbedingungen für Desinfektionsmittel mithilfe der MPN-Methodik erschwert und man kann in diesem Fall von einer sensibleren Desinfektionsmittelprüfung sprechen, bei der einer Fehlbeurteilung von Desinfektionsmitteln vorgebeugt werden kann. Mithilfe der vorliegenden Arbeit konnte eine deutliche Zeitersparnis der MPN-Methodik gegenüber dem Oberflächenverfahren durch Reduzierung der Prüfdauer und damit verbundene Erhöhung des Probendurchsatzes nachgewiesen werden. Des Weiteren ist der Materialeinsatz bei den MPN-Verfahren und hier vor allem in der Mikrotiterplatte sehr viel geringer und damit weniger kostenintensiv als beim Oberflächenverfahren.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:10740 |
Date | 08 January 2008 |
Creators | Rockhoff, Vivian |
Contributors | Universität Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
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