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Intraoperative Ultraschalluntersuchung der Leber und der Gallenblase des Rindes

In der Veterinärmedizin wird sich in zunehmenden Maße der Vorteil besserer Ultraschalldiagnostik zunutze gemacht. Die Anschaffung der entsprechenden Technik ist aber oft mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden. Die vorliegende Untersuchung zeigt jedoch, daß mit Hilfe von normaler Sonographietechnik eine Erweiterung der diagnostischen Mittel möglich ist. In der vorliegenden Untersuchung konnte die intraoperative Ultraschalluntersuchung der Leber und der Gallenblase bei allen Rindern durchgeführt werden. Dabei sind fast immer alle Anteile der Leber und der Gallenblase zugänglich. Wichtig ist bei der intraoperativen Sonographie das Aufsetzen der Sonde mit dem minimal nötigen Druck, um das Parenchym und die Gefäße nicht zu komprimieren. Sowohl transkutan als auch intraoperativ konnte anhand der sonographisch erhobenen Parameter eine gute Einteilung in die drei Grade der Leberverfettung vorgenommen werden. Intraoperativ besteht jedoch generell die Möglichkeit, Sonden mit besseren Auflösungsvermögen verwenden zu können. So konnte bei der intraoperativen Beurteilung des Leberparenchyms zur Differenzierung der Grade der Leberverfettung einen leichte Überlegenheit der Bilder der 7,5 MHz Sonde, gegenüber der 3,0 MHz Sonde gefunden werden. Auch NICOLL et al. (1998) können bei ihren transkutan durchgeführten Untersuchungen zur qualitativen Sonographie der Fettleber der Katze eine, wenn auch nur subjektiv, bessere Differenzierungsmöglichkeit mit dem 7,5 gegenüber der 5,0 MHz Sonde feststellen. Eine Ursache für das Ausbleiben einer überragenden Verbesserung der intraoperativen gegenüber der transkutanen Fettleberdiagnostik wird darin gesehen, daß trotz der eindeutig besseren Bildqualität das Problem der subjektiven Beschreibung der Sonogramme dasselbe wie transkutan ist. Auch wird festgestellt, daß in der vorliegenden Arbeit die Prävalenz der Leberverfettung dritten Grades gegenüber den beiden geringeren Verfettungsgraden hoch ist. Dadurch wurde die Auswertung erschwert. Die Untersuchung der labordiagnostischen Parameter (AST, Bilirubin, Cholesterol, GLDH) erbrachte in der vorliegendem Untersuchung vergleichbare, gute Ergebnisse in der Differenzierung der Leberverfettung. Bei dem hier Dargelegten ist aber zu berücksichtigen, daß mit Hilfe der Ultraschalluntersuchung und teilweise auch der Laboruntersuchung lediglich diffuse Leberschäden ohne ätiologische Diagnose erkannt werden können, denn in der vorliegenden Arbeit konnte nur deshalb sicher von einer Leberverfettung ausgegangen werden, weil diese durch die histologische Untersuchung der Bioptate bestimmt worden war. Anhand der vorliegenden Untersuchungsergebnisse können die Laboruntersuchung und auch die transkutane Sonographie als vergleichbar gute Diagnostika für die Erkennung einer Leberverfettung angesehen werden. Jedoch sollte im Falle einer ohnehin nötigen Laparotomie eine intraoperative Leberuntersuchung, das heißt eine Palpation durchgeführt werden. Bei unklaren palpatorischen Befunden kann die IOUS genutzt werden. Der besondere Wert der intraoperativen Sonographie liegt in der Möglichkeit, auf einfachem Wege bei fehlendem oder nur suspekten Inspektions- und Palpationsbefund einen pathologischen Prozeß nachzuweisen oder auszuschließen (RÜCKERT u. KLOTTER 1986).

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:10926
Date09 January 2002
CreatorsDelling, Uta
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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