Return to search

Die Evaluierung der zytologischen Untersuchung endoskopisch gewonnener Darmbiopsien beim gesunden Hund

Stella Fuchs Die Evaluierung der zytologischen Untersuchung von endoskopisch gewonnenen Darmbiopsien beim gesunden Hund Klinik für Kleintiere der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig Eingereicht im März 2007 83 Seiten, 18 Abbildungen, 15 Tabellen, 151 Literaturangaben, Anhang Schlüsselworte: Zytologie – Abklatschpräparate – Darmschleimhaut – Hund In einer zytologischen Untersuchung werden Abklatschpräparate endoskopisch gewonnener Darmbiopsien gesunder Hunde untersucht. Die Beurteilung erfolgt an Hand zytomorphologischer und quantitativer Charakteristika der vorkommenden Zellarten. Für die einzelnen Zellarten wird eine mögliche Altersabhängigkeit überprüft. In die Untersuchung gelangen insgesamt 26 gesunde Hunde in drei Altersgruppen (Gruppe 1 = bis zu 24 Monate, n = 9, Ø Alter: 15,3 Monate; Gruppe 2 = 2-8 Jahre, n = 9, Ø Alter: 4,75 Jahre; Gruppe 3 = älter als 8 Jahre, n = 8, Ø Alter: 9,5 Jahre). Die Patienten werden nach der Anamnese, klinischen Untersuchung, Blut- und Kotuntersuchungen als klinisch gesund befundet. Tiere mit Anhaltspunkten für eine enterale Erkrankung oder mit Medikationen, vor allem Antibiotika, Kortikosteroiden oder nicht-steroidalen Antiphlogistika, werden von der Untersuchung ausgeschlossen. Die endoskopische Biopsieentnahme erfolgt unter Allgemeinanästhesie. An vier Lokalisationen des Duodenums werden jeweils zwei Biopsien entnommen und daraus Abklatschpräparte hergestellt. Diese werden nach May-Grünwald-Giemsa gefärbt. Zur Beurteilung kommen allgemeine zytologische Qualitätskriterien, wie das Vorkommen von Monolayern, freiem Kernprotein, der Zellularität sowie Konta-minationen. Weiterhin werden spezifische zytologische Kriterien des Zytoplasmas (Deutlichkeit der Zellgrenzen, Farbe des Zytoplasmas, Vakuolen im Zytoplasma) und des Kernes (Mitosen, Anzahl der Kerne pro Zelle, Chromatinstruktur, Kernmembran-verdickung, Färbung von Kern und Nukleoli, Anzahl Nukleoli) bei den Enterozyten sowie das Vorkommen von Malignitätskriterien bewertet. Es erfolgt eine Differen-zierung und Quantifizierung der in der Darmschleimhaut vorkommenden Zellpopula-tionen. Dabei werden die Entzündungszellen in Relation zu den Enterozyten prozentual erfasst. Mit der angewandten Abklatschtechnik werden auswertbare zytologische Präparate hergestellt. Die Qualität ist in erster Linie vom Gehalt an Monolayern, der Zellularität und dem Grad der Zellzerstörung abhängig. Enterozyten sind eine einheitliche Zellpopulation im festen Verband. Zwischen den Enterozyten und um den Enterozytenverband liegen Entzündungszellen mit unter-schiedlichem Verteilungsmuster. Dunkle Lymphozyten befinden sich vor allem zwischen den Enterozyten. Sie nehmen an der Gesamtzellzahl (95%-Konfidenz-interval 1,71 - 2,84 %) einen relativ hohen Anteil ein. Den größten Anteil bilden helle Lymphozyten. Diese können in kleine (95%-Konfidenzinterval 0,64 - 1,53 %), mittelgroße (95%-Konfidenzinterval 1,85 - 3,05 %) und große Formen (95%-Konfi-denzinterval 0,14 - 0,26 %) differenziert werden. Im Gegensatz zu dunklen Lymphozyten sind sie vor allem um einen Epithelverband herum angeordnet. Andere Entzündungszellen, wie neutrophile (95%-Konfidenzinterval 0,002 - 0,03 %) und eosinophile (0,006 - 0,09 %) Granulozyten, Plasmazellen (95%-Konfidenz-interval 0,006 - 0,003 %), Mastzellen (95%-Konfidenzinterval 0,01 - 0,04 %) und auch die großen granulierten Lymphozyten (95%-Konfidenzinterval 0,02 - 0,11 %) sind in der Regel ohne Kontakt zu den Enterozyten im zytologischen Präparat angeordnet. Ein Alterseinfluss kann bei großen granulierten Lymphozyten und großen hellen Lymphozyten beobachtet werden. Beide Zellarten kommen bei jungen Hunden gehäuft vor. Insbesondere bei Hunden in einem Alter von bis zu zwölf Monaten sind große granulierte Lymphozyten häufiger zu erkennen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigen, dass die Entzündungszellen innerhalb und zwischen den Altersgruppen weitgehend homogen verteilt sind. Es können Referenzbereiche erstellt werden, die in weiteren Untersuchungen als Basis für das Erstellen spezifischer Diagnosekriterien für verschiedene Darmerkrankungen des Hundes dienen können.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:10714
Date04 September 2007
CreatorsFuchs, Stella
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

Page generated in 0.002 seconds