Die Sprache der Judenfeindschaft in der frühen Neuzeit (1450–1700) steht im „Grenzbereich zwischen sprach- und kulturwissenschaftlicher Antisemitismusforschung“, die die „zeittypischen Argumentationsstrategien, Begründungsmuster und sprachlichen Darstellungsmittel in antijüdischen Schriften“ der Frühen Neuzeit in den Blick nimmt, um die „Zusammenhänge von vormodernem (religiösem) ,Antijudaismus‘ und modernem (rassistisch-säkularem) ,Antisemitismus‘“ zu erhellen (Klappentext). Methodisch ruht die Studie auf einer Verschränkung zwischen struktureller Semantik und einer die Argumentationsstrukturen hervorhebenden Textlinguistik auf. Sie knüpft damit unmittelbar an die Vorarbeiten von Nicoline Hortzitz an, die in der Sprache der Judenfeindschaft die Ergebnisse ihrer Dissertation zum Früh-Antisemitismus (1988), der Monographie Judenarzt (1994) und diverser Aufsätze in einer „Gesamtbewertung der Befunde“ (S. V) vorlegt. In seiner Besprechung der Dissertation zum Früh-Antisemitismus merkte Matthias Richter kritisch an, daß „infolge des strukturalistischen Ansatzes die individuellen Differenzen zwischen den untersuchten Autoren zu sehr vernachlässigt werden.“¹ Die „minuziöse[] und aufwendige[] Systematisierung des sprachlichen Instrumentariums der Früh-Antisemiten“² setzt die vorliegende Monographie in der Ausweitung des Untersuchungszeitraums fort, ohne dabei jedoch eine „strukturelle Untersuchung“ liefern zu wollen, wie die Akzentverschiebung im Titel nahe zu legen scheint.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:74905 |
Date | 18 May 2021 |
Creators | Lasch, Alexander |
Publisher | De Gruyter |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:article, info:eu-repo/semantics/article, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
Relation | 1865-8849, 10.1515/ARBI.2006.338 |
Page generated in 0.0017 seconds