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Kognitive Verhaltenstherapie für Paare: Fallstudie einer doppelten Binge-Eating-Störung

Kernmerkmal der Binge-Eating-Störung (BES) sind wiederkehrende Essanfälle ohne einen regelmäßigen Einsatz von unangemessenen kompensatorischen Verhaltensweisen zur Vorbeugung einer Gewichtszunahme. Bei Essanfällen nehmen die Betroffenen große Nahrungsmengen zu sich und erleben einen Kontrollverlust über das eigene Essverhalten (Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen, DSM-5; American Psychiatric Association APA 2015). Die BES ist die häufigste Essstörung und geht in der Regel mit psychischer Komorbidität, reduzierter Lebensqualität, Übergewicht und Adipositas sowie deren Folgeerkrankungen einher. Darüber hinaus berichten Betroffene mit BES häufig von substantiellen Beziehungsproblemen, darunter dysfunktionaler Kommunikation und Unzufriedenheit in der Paarbeziehung, die zu Essanfällen beitragen (Whisman et al. 2012; Ansell et al. 2012). Jedoch bleibt weitgehend unklar, wie diese Beziehungsprobleme behandelt werden können (Cierpka et al. 2007). Die kognitive Verhaltenstherapie gilt laut evidenzbasierten Behandlungsleitlinien als die am besten belegte Therapie der BES (Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften, im Druck). Bislang brachte die Erweiterung dieses Ansatzes durch den Einbezug des Partners in die kognitiv-behaviorale Gruppentherapie keine zusätzlichen Vorteile (Gorin et al. 2003), möglicherweise da sie nicht speziell für Paare mit BES konzipiert wurde. Allgemein gilt die Wirksamkeit von kognitiv-verhaltenstherapeutischer Paartherapie zur Verbesserung der Beziehungsqualität von gesunden Paaren jedoch als bewiesen (Baucom et al. 2003). Weiterhin erwies sich die störungsspezifische kognitiv-behaviorale Paartherapie zur Behandlung psychischer Störungen, beispielsweise von Depression, als ebenso wirksam wie die evidenzbasierte Individualtherapie (Bodenmann et al. 2008). Aktuell zeigte auch die Anwendung paartherapeutischer Interventionen zur Behandlung von Anorexia Nervosa als wirksam (Baucom et al. 2017; Bulik et al. 2011; Kirby et al. 2015). Partnerschaftsprobleme werden auch für die Anorexia Nervosa als störungsaufrechterhaltend diskutiert (Teufel et al. 2017).
Ziel dieser Fallstudie war es, ein störungsspezifisches Manual für kognitive Verhaltenstherapie für Paare mit BES zu entwickeln und zu erproben, und zwar an einem Paar, bei dem beide Partner von BES betroffen waren.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:33734
Date11 April 2019
CreatorsHilbert, Anja, Bodenmann, Guy
PublisherSpringer Medizin-Verl.
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:article, info:eu-repo/semantics/article, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relation0935-6185

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