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Erythrophobie: Störungswissen und Verhaltenstherapie

Erythrophobie wird als klinische Bezeichnung für die Angst zu erröten verwendet, wenn das Einzelsymptom Erröten im Vordergrund einer Angstproblematik steht. Die vorliegende Übersicht beruht auf einer umfangreichen Literaturrecherche und wird ergänzt durch eigene klinische Beobachtungen aus einer Pilotstudie zur kognitiv-behavioralen Gruppentherapie der Errötungsangst. Wir referieren den aktuellen Kenntnisstand zu Erythrophobie in Bezug auf die differentialdiagnostische Einordnung, auf ätiologische und pathogenetische Konzepte sowie auf die Verhaltenstherapie der Störung. Insgesamt zeigt die Übersicht, dass Erythrophobie am sinnvollsten als Subsyndrom der Sozialen Phobie beschrieben werden kann. Patienten mit Errötungsangst als Hauptbeschwerde unterscheiden sich jedoch von anderen Patienten mit Sozialer Phobie im Hinblick auf Behandlungsanliegen, Inanspruchnahmeverhalten, Behandlungserwartung und Therapieziele sowie durch spezifische aufrechterhaltende Mechanismen der Störung, insbesondere durch eine übertriebene und inflexible Aufmerksamkeitsfokussierung auf körperliche Symptome. Der Einsatz eines Aufmerksamkeitstrainings als spezifisches Behandlungsmodul bei Errötungsangst ist vielversprechend und sollte in bekannte Ansätze zur Therapie der Sozialen Phobie integriert werden. Abschließend werden Impulse für weiterführende Forschungsaktivitäten skizziert. / Erythrophobia is the pathological form of fear of blushing. This review is based upon an extensive literature research and supplemented by clinical observations from a pilot study of a cognitive-behavioural group therapy for fear of blushing. Current knowledge about fear of blushing is reported regarding diagnostic considerations, aetiologic and pathogenetic mechanisms, and cognitive-behavioural therapy. In conclusion, this review indicates that fear of blushing should be classified as a sub-syndrome of social phobia. Patients suffering from fear of blushing as predominant complaint differ from other patients with social phobia in health-care utilisation, treatment expectation and treatment goals. However, the most prominent difference lies in the exaggerated and inflexible self-focused attention these patients direct to their arousal and bodily symptoms. Therefore, attention training as a specific treatment unit is promising and should be integrated in standard treatment approaches for social phobia. Finally, options for further research are outlined. / Dieser Beitrag ist mit Zustimmung des Rechteinhabers aufgrund einer (DFG-geförderten) Allianz- bzw. Nationallizenz frei zugänglich.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:27441
Date January 2007
CreatorsChaker, Samia, Hoyer, Jürgen
PublisherKarger
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:article, info:eu-repo/semantics/article, doc-type:Text
SourceVerhaltenstherapie 2007;17:183–190, ISSN: 1016-6262
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relation10.1159/000105103

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