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Ökonomische Entscheidungsunterstützung für die Klimaanpassungspolitik: Anforderungen, Verfahren und Anwendungspotenziale in der Praxis

Mit dem Fortschreiten des Klimawandels und dem stetigen Scheitern der internationalen Staatengemeinschaft bei der Verringerung der Treibhausgasemissionen rückt die Anpassung an die zukünftigen Folgen des Klimawandels immer stärker in den Vordergrund und findet langsam
auch in der Politik Beachtung. Die bisherige Forschung hat dabei eine Vielzahl von spezifischen Entscheidungsschwierigkeiten identifiziert, die von langen Planungshorizonten über eine außerordentlich hohe Komplexität bis zu tiefer Unsicherheit reichen. Die folgende Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander: Wie lässt sich die politische Entscheidungsfindung bezüglich der Anpassung an den Klimawandel unterstützen? Eine Möglichkeit bieten sogenannte Entscheidungsunterstützungsmethoden, die in ökonomischer Forschung und in verwandten Disziplinen wie dem Operations Research entwickelt wurden.
Um die Eignung dieser Methoden für die Unterstützung der Anpassungspolitik untersuchen zu können, werden zunächst im Rahmen einer normativen Analyse die Ziele einer optimalen Anpassungspolitik definiert. Zur Verdeutlichung werden daraufhin die aktuelle anpassungspolitische Lage in Deutschland beleuchtet und Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt. Besonders ein Bereich wird dabei als geeignet für die Unterstützung durch Entscheidungsmethoden herausgestellt:
die Rationalisierung und das Monitoring staatlicher Anpassungsentscheidungen.
Den eigentlichen Kern der Arbeit stellt eine umfassende präskriptive Entscheidungstheorie der Anpassungspolitik dar. Grundsätzlich kann bei der staatlichen Anpassung zwischen zwei Entscheidungsfeldern unterschieden werden: dem politischen Entscheidungsfeld und dem administrativen
Entscheidungsfeld. Während bei der Anpassung an den Klimawandel allgemeine
Schwierigkeiten auftreten, die beide Entscheidungsfelder gleichermaßen betreffen und somit allgemeine Anforderungen an Entscheidungsmethoden darstellen, stellen sich je nach thematischem und räumlichem Horizont der Entscheidungsträger mitunter auch spezifische Herausforderungen.
Die Analyse dieser Schwierigkeiten ergibt ein nach Anwendungsbereich differenziertes Anforderungsprofil, nach welchem die gängigsten Entscheidungsmethoden untersucht werden. Dabei erweist sich die weit verbreitete Kostenwirksamkeitsanalyse aufgrund ihrer Einfachheit
und rationalisierenden Wirkung als meist geeignete Entscheidungsmethode für den administrativen Einsatz. Für den politischen Einsatz sind hingegen elaboriertere Methoden wie Multikriterielle Analysen zu bevorzugen, da sie sich hinsichtlich der Heterogenität der politischen Instrumente als flexibler erweisen. Mithilfe der jeweils passenden Entscheidungsmethoden kann die Anpassungspolitik zukünftig besser gestaltet werden als es bisher der Fall war.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:15888
Date19 July 2017
CreatorsTrela, Karl
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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