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Elektronenbehandlung im Getreide - Phytosanitäre Wirkung der Elektronenbehandlung im Getreide im Zusammenhang mit nachfolgenden Fungizidmaßnahmen sowie Untersuchungen zur Eignung des Verfahrens zur Erfüllung der Beizbedingung ; Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben

Die Elektronenbehandlung von Getreidesaatgut wird seit einigen Jahren als eine Alternative zur chemischen Beizung angeboten. Diese physikalische Saatgutbehandlung beruht auf der bioziden Wirkung niederenergetischer Elektronen und stellt eine Möglichkeit dar, im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes den Einsatz von chemischen Wirkstoffen auf das notwendige Maß zu beschränken. Die Technologie der Elektronenbehandlung ist unter dem Namen e-eventus® bekannt und wurde insbesondere in Sachsen entwickelt und gefördert. Im Rahmen eines zweijährigen Forschungsprojektes wurde die Einführung dieses alternativen Pflanzenschutzverfahrens in Sachsen in die Praxis begleitet. Zielsetzung war eine Risikoabschätzung bezüglich einer Befallsausbreitung und Anreicherung samen- und bodenbürtiger Pathogene, die durch die Elektronenbehandlung nicht oder nur unzureichend erfasst werden. Weiterer Projektinhalt war eine ökologische und ökonomische Bewertung des Verfahrens sowie die Ableitung von Anwendungsempfehlungen für den Landwirt. Außerdem wurde die Effektivität der Elektronenbehandlung im Vergleich zu herkömmlichen chemischen Beizen geprüft und dies im Zusammenhang mit nachfolgenden Fungizidmaßnahmen. Ein weiteres Projektziel, dass im Verfahren der Saatenanerkennung neben der chemischen Beizung auch die Elektronenbehandlung unter bestimmten Vorraussetzungen als Saatgutbehandlungsverfahren bundesweit anerkannt ist, wurde bereits im Juni 2005 umgesetzt. Die im Projekt gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass die sachgerechte, situationsbezogene Anwendung der Elektronenbehandlung zu keinerlei Nachteilen bei den Ertrags- und Qualitätsparametern bei der Produktion von Winterweizen und -gerste im Vergleich zur chemischen Beizung führt. Die nachfolgenden Fungizidstrategien waren unabhängig vom Verfahren der Saatgutbehandlung. Die Elektronenbehandlung wird als umweltfreundliches Verfahren zur Saatgutbehandlung von Z-Saatgut in Sachsen empfohlen. Dies gilt unter Beachtung der bekannten Wirkungslücken bzw. -schwächen, wie die Flugbrände und bodenbürtige Pathogene. Der Einsatz von e-behandeltem Saatgut in den Vorgebirgs- und Mittelgebirgsregionen in Sachsen wird auf Grund der erhöhten Befallsgefahr durch Microdochium nivale nicht empfohlen. Eine kontinuierliche Beobachtung der Bestände auf samen- und bodenbürtige Erreger ist in Betrieben mit einem hohen Anteil an e-behandeltem Saatgut erforderlich. Außerdem wird ein Wechsel zwischen den verschiedenen Saatgutbehandlungsverfahren im Betrieb als sinnvoll erachtet. Bei eigenem Nachbau sollte stets eine Saatgutqualitätsbestimmung mit anschließender Saatgutbehandlung durchgeführt werden. Die Saatgutbehandlung ist und bleibt als wichtige Vorsorgemaßnahme ein unverzichtbarer Bestandteil der integrierten Pflanzenproduktion.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:61
Date13 May 2008
CreatorsDressler, Markus, Niemczyk, Dagmar, Schiefer, Christian, Gebhart, Christine, Thate, Andela
PublisherSächsische Landesanstalt für Landwirtschaft
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:book, info:eu-repo/semantics/book, doc-type:Text
SourceSchriftenreihe der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relationurn:nbn:de:bsz:14-qucosa-61657, qucosa:917

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