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Elektrische und elektrifizierte Gitarren im Deutschen Reich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs: Eine organologische Spurensuche unter Einbeziehung musikalischer, historischer und gesellschaftlicher Faktoren sowie US-amerikanischer Einflüsse

Die Untersuchung widmet sich der Frage nach der Existenz elektrischer und elektrifizierter Gitarren im Deutschen Reich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. In Form einer umfangreichen Spurensuche evaluiert die Autorin die Rezeption US-amerikanischer Entwicklungen – wie etwa die Markteinführung der Ro-Pat-In/Electro String Modelle A‑25/A‑22 („Frying Pan“) im Herbst 1932 – im deutschsprachigen Raum und zeigt, dass die steigende Popularität moderner Gitarren im angloamerikanischen Kulturraum trotz der nationalsozialistischen Diktatur auch in der deutschen Tanz- und Jazzmusikszene Widerhall fand. Als eine der zentralen Fragestellungen wird dabei untersucht, inwiefern im Deutschen Reich im Allgemeinen und im sächsisch böhmischen Musikwinkel im Speziellen eine bloße Imitation amerikanischer Instrumente stattfand oder in welchem Maße Eigenentwicklungen vorgenommen wurden. Im Zuge der Untersuchung begutachtet die Autorin zudem zahlreiche neuralgische Aspekte des Themenkomplexes: Angefangen mit umfangreichen Vorbetrachtungen zur Entwicklung der modernen Plektrumgitarre in den Vereinigten Staaten und den einzelnen Stationen bis hin zur Serienproduktion elektrischer und elektrifizierter Modelle, widmet sie sich der Frage nach dem Einfluss nationalsozialistischer Kultur- und Musikpolitik auf das Instrument und dem Stellenwert transatlantischer Austauschprozesse bei der Verbreitung moderner Gitarren im Deutschen Reich. Weitere Pfade der Spurensuche führen anschließend von den im Deutschen Reich tätigen Gitarristen wie etwa Hans Korseck, Hans Belle und Stassi de Tomboulis über deutsche Firmen und Hersteller wie Wenzel Rossmeisl oder Eugen Schuster hin zur umfangreichen Untersuchung von im Bestand des Deutschen Patent- und Markenamts befindlichen Patentschriften von Oskar Vierling und anderen Pionieren elektrisch verstärkter Instrumente. In einem weiteren Kapitel werden zudem exemplarisch zwei wichtige Periodika der damaligen Zeit – die Zeitschrift für Instrumentenbau und das Fachmagazin Der Artist – herangezogen und systematisch nach Spuren elektrischer und elektrifizierter Instrumente durchsucht. Durch diese umfassende und breitangelegte Herangehensweise liefert die vorliegende Untersuchung eine wichtige Grundlage für ein bislang kaum erforschtes Themengebiet und ermöglicht es der Organologie, die Frage nach der Genese elektrischer und elektrifizierter Gitarren im Deutschen Reich gänzlich neu zu datieren. / This study is dedicated to the question of the existence of electric and electrified guitars in the German Reich until the end of the Second World War. In the form of an extensive search for traces, the author evaluates the reception of US developments in the German-speaking area – such as the market launch of the Ro Pat In/Electro String models A‑25/A‑22 (‘Frying Pan’) in the autumn of 1932. The thesis demonstrates that the increasing popularity of modern guitars in the Anglo-American cultural sphere found resonance in the German dance and jazz music scene despite the Nazi dictatorship. One of the central questions explored is the extent to which mere imitation of American instruments occurred in the German Reich in general and in the Saxon-Bohemian musical region in particular, or to what extent independent developments were made. In the course of the study, the author examines numerous crucial aspects of the subject: Starting with extensive considerations on the development of the modern plectrum guitar in the United States and the individual stages leading to the mass production of electric and electrified models, the thesis explores the impact of Nazi cultural and music policy on the instrument and the significance of transatlantic exchange processes in the dissemination of modern guitars in the German Reich. Subsequent paths of investigation lead from guitarists active in the German Reich, such as Hans Korseck, Hans Belle, and Stassi de Tomboulis, to German companies and manufacturers like Wenzel Rossmeisl or Eugen Schuster, culminating in the comprehensive examination of patents by Oskar Vierling and other pioneers of electrically amplified instruments in the holdings of the German Patent and Trademark Office. In another chapter, two important periodicals of that time – the Zeitschrift für Instrumentenbau and the specialized magazine Der Artist – are also used, systematically searched for traces of electric and electrified instruments. Through this comprehensive and broad approach, the present study provides an important foundation for a hitherto scarcely explored area and enables organology to entirely reconsider the question of the genesis of electric and electrified guitars in the German Reich.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:87901
Date28 November 2023
CreatorsBöhme, Sasha Lena
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relationurn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-804393, qucosa:80439

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