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Flächenpotenziale erkennen – Erfassen und Bewerten von Bauflächen

Die Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme auf 30 ha/Tag und Vorrang der Innenentwicklung sind weiterhin Nachhaltigkeitsziele und spiegeln sich auch in den neuen Leitbildern der Raumordnung wider. Ziele des Flächensparens sind kompakte und effizient genutzte Siedlungsstrukturen. Dazu bedarf es der Nutzung aller Flächenpotenziale. Nur dadurch ist der Schutz des Freiraums und der natürlichen Ressourcen sichergestellt. Erste Erfolge können beim Flächensparen mittlerweile festgehalten werden; dennoch liegt die tägliche Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen derzeit bei 73 ha/Tag (BBSR 2015a). Für die Reduzierung der Neuinanspruchnahme müssen Flächenpotenziale erkannt und bewertet werden. Diese Aufgabe wird von den Kommunen erst seit kurzer Zeit übernommen – und dies auch nicht flächendeckend. Sehr vorbildlich wird oftmals die Erfassung mit einem aktiven Flächenmanagement verknüpft: Eigentümeransprachen sollen zum Verkauf oder zur Bebauung motivieren. Allerdings werden mit der Erfassung der Flächenpotenziale keine bzw. kaum übergeordnete Ziele verfolgt. Auch stellt sich die Erfassung als sehr heterogen dar: Sie reicht von der einfachen Auflistung einzelner Flächen bis zur flächendeckenden Erhebung. Es ist zu empfehlen, dass alle Informationen für die Erfassung der (Wohn-) Flächenpotenziale genutzt werden. Durch die Verschneidung der Informationen zur geplanten und tatsächlichen Nutzung können noch nicht genutzte Potenzialflächen erfasst werden. Für eine zielführende Steuerung bedarf es eines Rankings der Potenzialflächen. Darin sollten u. a. die Standorte der diversen Infrastrukturen, Erkenntnisse über Pendlerverflechtung, wirtschaftliche Verbindungen u. ä. einfließen. Daneben sind als landesweite Instrumente z. B. das Siedlungsflächenmonitoring aus NRW (§ 4 Landesplanungsgesetz NRW) oder die Förderung eines „Kommunalen Flächen-managers“ (Förderprogramm „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“, Bekanntmachung des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg (MVI) vom 19.02.2016, Az.: 43-880/292) in Baden-Württemberg herauszustellen. Nur durch Transparenz der Flächenpotenziale ist es den Kommunen möglich, zukünftig bedarfsgerecht Bauflächen auszuweisen und die Flächenneuinanspruchnahme zu vermindern.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:17252
Date01 March 2018
CreatorsWeitkamp, Alexandra
ContributorsLeibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. (IÖR)
PublisherRhombos-Verlag
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:conferenceObject, info:eu-repo/semantics/conferenceObject, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relation978-3-944101-69-9, urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-79571, qucosa:7957

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