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Bücher als Wissensmaschinen

Eine Gesamtdarstellung dessen, was man früher "Realenzyklopädien"
nannte, ist jedoch bis heute nicht versucht worden – die Vielfalt der hier versammelten Wissensmaschinen zeigt vielleicht, warum. Die Kultur des Wissens in der Frühen Neuzeit war erheblich komplexer, als das die Annahme von der sich entwickelnden frühmodernen Rationalität oder die Unterstellung eines "Willens zum Wissen" erklärbar machen kann.
Auch die Autoren stehen darum gegenüber den Büchern zurück, die als Wissensmaschinen verstanden und in ihrer enzyklopädischen Leistungskraft befragt werden: Was kann der Leser damit anfangen? Welche Welt wird ihm erschlossen? Was kann er daraus mitnehmen? Von den Autoren wird hier die Erklärung des Buches nicht versucht. Freilich gibt es leidenschaftliche Enzyklopädisten wie Gesner im 16., Bonanni im 17. oder Scheuchzer im 18. Jahrhundert. Weil der Einblick in diese spezielle Art von Büchern aber nur eine Auswahl sein kann – wie
exemplarisch auch immer –, wird die Geistesgeschichte hier der Buchgeschichte nachgeordnet. Was Bücher können, das ist die Frage, und nicht, wer welche Ideen hatte.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-160963
Date16 February 2015
CreatorsSchneider, Ulrich Johannes
ContributorsGTA-Verl.,
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:bookPart
Formatapplication/pdf
SourceWissensformen / hrsg. von Werner Oechslin. Zürich 2005, S. 244 - 250 ISBN 3-85676-155-1

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