Cortisolkonzentrationen steigen während der Schwangerschaft und sind essentiell für die Organogenese und Einleitung der Geburt (Smith & Shearman, 1974). In dieser Studie haben wir einen Anstieg der HCC und HCNC vom 2. zum 3. Trimester in der Schwangerschaft nachgewiesen. Dabei stieg die HCC um den Faktor 1,3 und die HCNC um den Faktor 1,5. Frühere Studien konnten bereits einen ähnlich hohen physiologischen Anstieg von Cortisol nachweisen um den Faktor 1,5 im Haar und Speichel (D’Anna- Hernandez et al., 2011) und um den Faktor 3 im Urin und Plasma (Jung et al., 2011). Nach bestem Wissen wird in dieser Dissertation zum ersten Mal ein Anstieg der HCNC in der Schwangerschaft beschrieben. Dabei war die HCNC um das Dreifache höher als die HCC in beiden Trimestern, welches die Bedeutung der Inaktivierung von Cortisol zu Cortison durch das Enzym 11B- HSD Typ 2 hervorhebt. Höhere Werte für die HCNC wurden auch in nichtschwangeren Probanden beschrieben (Ullmann et al., 2016).
In unserer Studie ergaben sich negative Assoziationen mit den PHQ- Subscores und der HCNC und dem Verhältnis von HCNC/HCC jedoch nie mit der HCC allein. Die gleichzeitige Bestimmung beider Steroide ist somit sinnvoll, gerade im Hinblick auf deren Verhältnis, welches ein indirekter Marker für die 11B- HSD Typ 2 Aktivität ist (Ghaemmaghami et al., 2014, Wilson & Thayer, 2017). Der Zusammenhang zwischen steigenden Stressscores und sinkender HCNC sowie sinkendem Verhältnis von HCNC/HCC lässt vermuten, dass Schwangere mit steigenden Stresssymptomen eine geringere Cortisonkonzentration aufweisen, möglicherweise durch niedrigere Aktivität der 11B- HSD Typ 2, und damit eine geringere Umwandlung von Cortisol zu Cortison.
Als einziger Einflussfaktor auf die Konzentration der Steroide im Haar konnte häufiges Haarewaschen identifiziert werden (signifikant niedrigere Konzentrationen beider Steroide). Dies unterstreicht die Bedeutung einer genauen Datensammlung bei Probenabnahme durch gezieltes Erfragen der Haarbehandlung, nicht nur über Manipulation durch Haarfärbung und -tönung, sondern auch über alltägliche Handhabung des Waschens. Das Verhältnis HCNC/HCC wurde weder signifikant durch häufiges Haarewaschen noch durch andere untersuchte potentielle Einflussfaktoren beeinflusst und stellt daher einen robusteren Messparameter auch für zukünftige Studien dar.:I. Abkürzungsverzeichnis
1. Vorbemerkung ……………………………………………………………....…….. 1
2. Einführung in die Thematik
2.1 Definition Stress ……………………………………………………………....... 3
2.2 Physiologische Stressreaktion ……………………………………………....... 3
2.3 Modulation der Stresshormone durch das Enzym 11β- Hydroxysteroid-Dehydrogenase Typ 2 ……………………………………………………...........…… 5
2.4 Messung von Stress ……………………………………………………..……... 6
2.4.1 Messung von Stress durch Biomarker ………………………………..... 6
2.4.2 Messung von Stress durch Fragebögen ……………………………….. 8
2.5 Stress in der Schwangerschaft ………………………………………………... 9
3. Fragestellung …………………………………………………………………….... 11
4. Publikation …………………………………………………………………………. 13
5. Zusammenfassung der Arbeit ……………………………………………………. 21
6. Literaturverzeichnis ………………………………………………………………... 27
II. Anlagen
II.A Tabellen ………………………………………………………………………........ 37
II.B Ergänzungsunterlagen zur wissenschaftlichen Publikation …………………. 41
III. Darstellung des eigenen Beitrags ……………………………...……………….. 46
IV. Erklärung über die eigenständige Abfassung der Arbeit ……….…………….. 47
V. Danksagung …..……………………………………………………....................... 48
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:33622 |
Date | 26 March 2019 |
Creators | Scharlau, Friederike |
Contributors | Universität Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German, English |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
Relation | 10.1080/10253890.2017.1392507 |
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