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Business-Coaching: Feldstudie zum Einzel-Coaching mit Top-, Senior- und Mittelmanagern aus großen Wirtschaftsunternehmen

Zu möglichen Coaching-relevanten Persönlichkeits-Unterschieden bzw. zu Wirksamkeits-Vergleichen bei obersten bis mittleren Managern aus großen Wirtschaftsunternehmen liegen in der bisherigen Coaching-Forschung kaum empirische Daten vor. Mit der vorliegenden nicht-experimentellen Feldstudie wurden deshalb zwei Zielsetzungen verfolgt: Erstens wurden umfangreich Persönlichkeitsmerkmale von Managern der drei obersten Hierarchieebenen erhoben und mit Referenzstichproben sowie innerhalb der Zielgruppe verglichen. Weitere Vergleiche bezogen sich auf mögliche Unterschiede in den Coaching-Themen der drei untersuchten Zielgruppen zu zwei untersuchten Zeitpunkten im Verlauf des Coachings. Zweitens wurde die Wirksamkeit der durchgeführten Coachings sowie die Kompetenz der Coaches nach verschiedenen Gesichtspunkten evaluiert. Die Studie war als naturalistische Feldstudie mit schließlich N = 49 Managern (Top-, Senior- und Mittelmanagement) aus großen Wirtschaftsunternehmen angelegt, die über keine Coaching-Vorerfahrung verfügten. Die Persönlichkeitsmerkmale wurden mit sechs standardisierten psychometrischen Tests (NEO-PI-R, LMI, PID, AVEM, SAM, SWE) erhoben. Die Coaching-Themen sowie die Evaluation der Coachings erfolgten mit Hilfe von selbst entwickelten Fragebögen. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte anhand von vier Kriterien multimethodal mit Hilfe von inferenzstatistischen Verfahren (t-Tests, Varianzanalyse, Korrelationsanalyse) sowie mittels deskriptiver Analysen. Die Ergebnisse: Die Manager unterschieden sich in rollenadäquater Weise von den vorliegenden Referenzstichproben, z.B. durch höhere Persönlichkeits-Werte der Extraversion und Gewissenhaftigkeit sowie durch geringere Neurotizismus- und Verträglichkeits-Werte. Auch zeigten sich Unterschiede in verschiedenen Dimensionen der Leistungsmotivation und des arbeitsbezogenen Verhaltens und Erlebens. Die Gesamtstichprobe zeigte sich zwar überwiegend homogen bzgl. ihrer Persönlichkeit, wies aber einzelne prägnante Unterschiede v.a. zwischen Top- und Mittelmanagern auf. Für die im Coaching behandelten Themen ließen sich neben den auf allen Ebenen verbreiteten Themen auch typische ebenenbezogene Unterschiede identifizieren: z.B. Unternehmens- und Machtfragen bei Topmanagern vs. verschiedene Themen der Persönlichkeitsentwicklung bei Mittelmanagern. Die ebenenbezogenen Business-Coachings wiesen einen hohen Zielerreichungsgrad (86%) und eine sehr hohe bis hohe Zufriedenheit auf. Die Bewertung des Transfers war konsistent mittelmäßig. Herauszustellen ist, dass die Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung signifikant anstieg im Verlauf des Coachings. Die durchführenden Coaches wurden als sehr kompetent bis kompetent eingeschätzt. Die Ergebnisse sprechen für eine stärkere ebenenspezifische Differenzierung des Coaching-Vorgehens bei Managern. Vorschläge für die künftige Forschung an größeren Stichproben sowie Anregungen für die Praxis des Business-Coachings werden vorgenommen.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-osnabrueck.de/oai:repositorium.ub.uni-osnabrueck.de:urn:nbn:de:gbv:700-2015122313766
Date23 December 2015
CreatorsBöning, Uwe
ContributorsProf. Dr. Siegfried Greif, Prof. Dr. Lothar Laux
Source SetsUniversität Osnabrück
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf, application/zip, application/zip
RightsNamensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung 3.0 Unported, http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/

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