Es wird untersucht, wie der Stadtraum alternder Immobilienbestände revitalisiert werden kann. Dazu werden drei Fragen gestellt: (i) Wie homogen sollen Immobilienensembles sein, (ii) wie sollen Fassaden gestaltet sein und (iii) wie kommen schlicht gestaltete Immobilien im sogenannten „Bauhausstil“ an, die sich derzeit schnell verbreiten. Ergebnisse von vier Befragungen in den Regionen Hamburg, Rhein-Main-Gebiet, München, Berlin und Sachsen mit insgesamt 600 Personen werden vorgestellt.
Es zeigt sich, dass die Homogenität von Gebäudeensembles einen hohen Stellenwert hat. Es gibt eine positive Zahlungsbereitschaft und die Einzugsbereitschaft ist höher. Fassaden von Immobilien sollen abwechslungsreich gestaltet sein. Zu schlichte, zu karge Fassaden entsprechen nicht den Wünschen der Menschen. Der Bauhausstil wird überwiegend kritisch gesehen. Häuser im Bauhausstil, die derzeit in jede Baulücke gebaut werden und traditionelle Gebäudeensemble auseinanderreißen, sind eine große Gefahr für die Homogenität von Siedlungen. Eine signifikante Mehrheit präferiert es, wenn Baulücken mit angepassten Häusern gefüllt werden, welche die Homogenität des Gesamtensembles nicht angreifen. Etwas mehr als 10 % abweichende Häuser zerstören den Eindruck von Homogenität.
Insgesamt verdeutlichen die Befunde den sozialen Aspekt des Bauens: Wer ein unpassendes Gebäude in einer gewachsenen Struktur errichtet, welches die Homogenität dieser Struktur verringert, der schädigt die Menschen, die in dieser Struktur leben und damit indirekt auch die anderen Immobilienbesitzer. Die Angst der Kommunen vor nachteiligen Entwicklungen von Siedlungen, die ein hohes Alter erreicht haben, kann nachvollzogen und bestätigt werden. Der Verzicht der Kommunen auf den Erlass von Gestaltsatzungen ist deshalb kontraproduktiv. Bauträger und Redeveloper sollten sich mehr disziplinieren und angepasster bauen als das oft der Fall ist. / The analysis looks at ageing property portfolios that need to be redeveloped. Three questions are asked: (i) Is homogeneity a necessary quality? (ii) Are there general rules for facade constructions? (iii) Is the so called Bauhaus-style with its stark and plain facades, which spreads rapidly through Germany, a recommendable solution? The results of four surveys with 600 test persons are being reported: Homogeneity of building ensembles has proven to be very important. Tenants have a positive willingness to pay to avoid an inhomogeneous situation. Facades should be differentiated – they must not be too plain, stark and shapeless. Facades in the so called Bauhaus-style are seen predominantly critically. They do not receive consent. A vast majority rejects this style.
If undeveloped or redesigned areas are filled with houses in the Bauhaus-style while the majority of nearby houses is built in a different style the homogeneity is endangered. 10 % deviating houses from a prevailing style are enough to destroy the impression of homogeneity und lower the value of the whole estate. This underlines the social aspect of construction: those who erect constructions that destroy homogeneity trigger harmful effects on many other tenants and property owners. Therefore local authorities should use the instrument of “Gestaltsatzungen” (formal aesthetic requirements for buildings) to prevent disadvantages.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:20876 |
Date | 27 February 2018 |
Creators | Thießen, Friedrich, Gerlach, Volkmar, Patt, Peter |
Publisher | Technische Universität Chemnitz |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/submittedVersion, doc-type:workingPaper, info:eu-repo/semantics/workingPaper, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
Relation | urn:nbn:de:bsz:ch1-qucosa-154754, qucosa:20140 |
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