Return to search

Der große Klick 2.0: Kommunale Verwaltungsdigitalisierung in Sachsen

Die vorliegende KOMKIS Analyse präsentiert die Ergebnisse der mittlerweile zweiten Kom-
munalbefragung des Kompetenzzentrums für kommunale Infrastruktur Sachsen (KOMKIS)
zum Stand der Verwaltungsdigitalisierung auf Kommunalebene in Sachsen. Der Darstellung
der Befragungsergebnisse geht eine konzeptionelle Einordnung des Digitalisierungsprozesses
voraus, welche die Verwaltungsdigitalisierung aus der Perspektive der Multi-Level-Gover-
nance sowie des Change Managements betrachtet. Wie bereits im Rahmen der Befragung
aus dem Jahr 2021 war es das Ziel, den aktuellen Stand der Verwaltungsdigitalisierung in
den Städten und Gemeinden in Sachsen abzubilden sowie treibende und bremsende Faktoren
im Prozess der Verwaltungsdigitalisierung zu identifizieren, wobei sowohl institutionelle
Faktoren als auch ressourcenseitige Einschränkungen von Interesse waren. Darüber hinaus
lagen weitere Schwerpunkte im aktuellen Befragungsdurchlauf auf der Wahrnehmung des
Transformationsprozesses durch das Verwaltungspersonal und auf dem Potenzial digitaler
Lösungen für konkrete Anwendungsfelder in den Kommunen. Durch den Vergleich mit den
vergangenen Befragungsergebnissen war es zudem möglich, Veränderungen und Fortschritte
in einzelnen Bereichen im Zeitverlauf herauszustellen.
Der Vergleich mit der letzten Befragung zeigt Fortschritte bei der Digitalisierung der Ver-
waltungsarbeit in den sächsischen Kommunen. Hervorzuheben ist vor allem das Ergebnis,
dass der Prozess deutlich stärker als noch vor zwei Jahren aus den Verwaltungen selbst vo-
rangetrieben wird, während extern induzierter Druck - besonders durch rechtliche Vorga-
ben - an Bedeutung zu verlieren scheint. Auch die Offenheit der Kommunalvertreter für un-
terschiedlichste Anwendungsfelder der Digitalisierung lässt erkennen, dass die Potenziale
dieser umfassenden Transformation in der Breite erkannt worden sind. Die Ergebnisse ver-
deutlichen allerdings auch die Bedeutung eines strukturierten Change Managements für das
Gelingen des Prozesses, was vor allem darin Ausdruck findet, dass ein nicht unerheblicher
Teil des Verwaltungspersonals in den sächsischen Kommunen der Digitalisierung ihres
Arbeitsbereiches nach wie vor eher skeptisch bzw. zum Teil auch sorgenvoll entgegenblickt.
Eine besondere Rolle kommt in diesem Zusammenhang Qualifikationsangeboten, wie den
sog. Digital-Navigatoren, welche als Mitarbeiter einer Kommune digitale Lösungen planen
und voran treiben, zu, von denen - so zeigt es die Analyse - positive Impulse auf die Einstel-
lung gegenüber der Digitalisierung ausgehen. Für den weiteren Erfolg auf dem Weg zur digi-
talen Verwaltung muss allerdings den nach wie vor enormen Engpässen sowohl an qualifi-
ziertem IT-Personal als auch hinsichtlich des digitalen Qualifikationsstandes des allgemeinen
Verwaltungspersonals entgegengewirkt werden. Hier ist primär der Freistaat in der Pflicht,
entsprechende Schulungsangebote und Förderungen auf den Weg zu bringen.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:91805
Date31 May 2024
CreatorsEljezi, Kevin, Kratzmann, Alexander, Botta, Fabio, Dziurla, Katharina, Grüttner, André, Hesse, Mario, Röber, Manfred
PublisherUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:report, info:eu-repo/semantics/report, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relationurn:nbn:de:bsz:15-qucosa-219180, qucosa:15333

Page generated in 0.0017 seconds