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Tests von Fahrzeugsitzen unter Heckaufprallbedingungen: Unfallforschung kompakt

Im vierten Jahr führte 2008 die International Insurance Whiplash Prevention Group (IIWPG) als
Konsortium internationaler Versicherungsforschungsinstitute Sitztests unter Heckaufprallbedingungen
durch, deren Ergebnisse die Unfallforschung der Versicherer (UDV) exklusiv für Deutschland
im Juli 2008 veröffentlichte (www.udv.de).
In allen industrialisierten Ländern mit hoher Motorisierungsrate gehören Beschwerden und leichte
Verletzungen der Halswirbelsäule (HWS-Distorsion) zu den häufigsten Folgen bei Unfällen mit
Personenschäden. Zwar ist ihr Auftreten nicht auf den Heckaufprall beschränkt, sondern findet
sich mitunter auch bei Frontal- oder Seitenanprall oder Fahrzeugüberschlägen. Beim Anprall eines
anderen Fahrzeugs in das Heck des eigenen Fahrzeugs finden sich diese Beschwerden aber besonders
häufig und meist ohne Verletzungen der übrigen Körperregionen.
Dabei führt die bildgebende Diagnostik des Nackenbereiches meist zu keinem Ergebnis, falls keine
starken Verletzungen der Wirbelsäule oder des Bandapparates vorliegen, die erst bei hoher
Aufprallschwere eintreten können und dann meist von anderen Verletzungen begleitet werden.
Die typischen Beschwerden einer HWS-Distorsion sind dagegen Kopf- oder Nackenschmerzen, die
in der Regel binnen weniger Tage folgenlos abklingen. Zwar sind die Belastungsmechanismen, die
solchen Beschwerden zu Grunde liegen, nach wie vor nicht vollständig erforscht. Studien, die die
Häufigkeit von HWS-Beschwerden bei unterschiedlichen Fahrzeugsitzen, aber ähnlichen Fahrzeugmodellen
verglichen, fanden einen statistisch signifikanten Einfluss der Sitzkonstruktion auf das
Zustandekommen von HWS-Distorsionen, insbesondere bei länger andauernden Beschwerden.
Da den Kraftfahrthaftpflichtversicherern weltweit durch die große Anzahl der HWS-Distorsionen
hohe Kosten für Behandlung, Erwerbsausfall usw. entstehen, war dies mit Motivation dafür, auch
eine besserer Schutzfunktion von Personenwagensitzen im Heckaufprall zu fordern.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:74510
Date22 April 2021
CreatorsGesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.
ContributorsMalczyk, Axel
PublisherGesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:book, info:eu-repo/semantics/book, doc-type:Text
SourceUnfallforschung kompakt / Unfallforschung der Versicherer, GDV
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relationhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-744978

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