Infolge gestiegener Agrarpreise ist kurz- und mittelfristig mit einem Rückgang der Biogaserzeugung
zu rechnen, da Biogassubstrate zurzeit verstärkt als Futtermittel nachgefragt bzw.
Flächen zur Erzeugung von Futter- und Nahrungsmitteln umgewidmet werden. Um diesen
Rückgang zumindest teilweise auszugleichen und den Vorrang der Ernährungssicherheit auch
längerfristig zu gewährleisten, sollte Biogas verstärkt aus biogenen Abfällen bzw.
Nebenprodukten sowie aus Anbaubiomasse erzeugt werden, die nicht in Konkurrenz zur
Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln steht.
Um den Beitrag von Biogas zur Energieversorgungssicherheit zu sichern, wird ein
Sofortprogramm zur Mobilisierung biogenen Nebenprodukten, Abfällen und Anbaubiomasse
ohne zusätzlichen Flächenbedarf im Umfang von 30 TWh empfohlen. Dies kann zeitnah durch
geeignete Anreize im EEG umgesetzt werden. Daneben sollte im Hinblick auf die wichtige Rolle
von Gas für eine bedarfsgerechte Stromerzeugung die Flexibilisierung von Biogasanlagen durch
höhere Anreize und verschärfte Flexibilitätsanforderungen im EEG beschleunigt werden. Eine
weitergehende Ausweitung der Biogaserzeugung ist kurzfristig nur durch starke
Einschränkungen von Nachhaltigkeitsanforderungen und noch höheren staatlichen Anreizen
möglich, was nicht im Verhältnis zu den dadurch realisierbaren Biogasmengen steht.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:80062 |
Date | 21 July 2022 |
Creators | Thrän, Daniela, Schindler, Harry, Kornatz, Peter, Dotzauer, Martin, Nelles, Michael |
Publisher | DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:book, info:eu-repo/semantics/book, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
Page generated in 0.0015 seconds