Urheberrechtlichen Schutz genießen Werke der Literatur,
Wissenschaft und Kunst (vgl. § 1 UrhG). § 2 Abs. 1 Nr. 4
UrhG bestimmt für Werke der Kunst, dass neben solchen
der bildenden Künste auch jene der angewandten Kunst
geschützt werden, die neben der künstlerischen noch eine
praktische Zweckbestimmung haben1.
Das Urheberrecht wird von dem Dogma durchzogen,
dass an das Erreichen der Gestaltungshöhe der »persönlichen
geistigen Schöpfung« (§ 2 Abs. 2 UrhG) nur äußerst
geringe Anforderungen zu stellen sind2. Bei Werken der
zweckfreien bildenden Kunst – ebenso wie im Bereich des
literarischen und musikalischen Schaffens – ist in der
Rechtsprechung der Schutz der sog. »kleinen Münze« anerkannt,
wonach bereits einfache Schöpfungen Urheberrechtsschutz
genießen können Einzig bei Werken der
angewandten Kunst forderte der BGH bislang ein deutliches Überragen der Durchschnittsgestaltung für die Erlangung
urheberrechtlichen Schutzes4.
Mit dem Urteil vom 13. 11. 20135 hat der BGH diese
Unterscheidung nun erwartungsgemäß aufgegeben und
die »kleine Münze« auch bei Werken der angewandten
Kunst für schutzfähig erklärt.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:80308 |
Date | 03 August 2022 |
Creators | Dietrich, Nils, Szalai, Stephan |
Publisher | De Gruyter |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:article, info:eu-repo/semantics/article, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
Relation | 46 |
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