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Die zweite Reise des Odysseus in Lukians Verae Historiae

Auch in jüngeren Jahren waren die Verae Historiae Gegenstand einer Fülle verschiedener
Interpretationen, die den Facettenreichtum dieses Meisterwerks Lukians verdeutlichen.
So wurde die Schrift beispielsweise als Sonderform des Reiseromans gelesen2,
als Parodie auf den Liebesroman3 oder gar als Anti-Roman4; sie wurde als
Utopieparodie gedeutet5 oder als Parodie zeitgenössischer philosophischer Lehren
und Lebensformen6; und betont metaliterarische Interpretationen sahen in den Verae
Historiae eine stark intertextuell geprägte Schrift, die den Leser damit zur Reflexion
über sein Selbstverständnis als literarisch Gebildeter einlade7, oder einen impliziten
Diskurs über das Verhältnis von philosophischen Inhalten und poetischer Darstellungsform8.
Unbestritten ist aber, dass die Schiffsreise des Erzählers ‘Lukian’9 und
seiner Gefährten einen mythischen Hintergrund aufweist, der neben dem Argonautenzug10
vor allem in der Seereise des Odysseus besteht. Doch auch in dieser Beziehung
ist, wie die folgende Arbeit deutlich machen möchte, das Potential des Texts
noch nicht ausgeschöpft, und es lässt sich insbesondere zeigen, dass die abschließende
Reise ‘Lukians’ zum großen neuen Kontinent Züge der zweiten Reise des Odysseus
übernimmt und damit wahrscheinlich auch auf neuere allegorische Deutungen der
Abenteuerfahrt des Odysseus reagiert

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:91720
Date29 May 2024
CreatorsGrossardt, Peter
PublisherDe Gruyter
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:article, info:eu-repo/semantics/article, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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