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Häufigkeit des Leptospiren-Antikörper-Nachweises und Langzeitergebnisse der Pars-plana-Vitrektomie bei Pferden mit equiner rezidivierender Uveitis

Einleitung: Die equine rezidivierende Uveitis (ERU) stellt weltweit eine bedeutende Augenerkrankung dar, die aufgrund des rezidivierenden Verlaufs und der progredienten Zerstörung intraokularer Strukturen bis zur Erblindung führen kann. Aufgrund eigener klinischer Erfahrungen ist die Hypothese der vorliegenden Untersuchungen, dass erstens eine wiederkehrende Entzündung der mittleren Augenhaut nicht zwangsläufig mit einem positiven Leptospirennachweis verbunden und zweitens der Erfolg der Pars-plana-Vitrektomie (PPV) nicht vom Leptospirenbefund abhängig ist.
Ziele der Untersuchungen: Die Untersuchungen haben die Intentionen an einer größeren Patientenanzahl, den Zusammenhang zwischen Leptospireninfektion und ERU sowie zwischen dem Leptospiren-Antikörper-Nachweis in der Glaskörperflüssigkeit und dem Erfolg der PPV zu erfassen.
Tiere, Material und Methoden: In zwei retrospektiven Studien wurden von 225 bzw. 118 Pferden mit ERU unverdünntes Glaskörpermaterial kulturell auf Leptospiren, sowie Glaskörperproben und Serum mittels Mikroagglutinationstest (MAT) auf das Vorhandensein spezifischer Antikörper gegen verschiedene Serovare von L. interrogans untersucht. In der zweiten Studie wurde das Wiederauftreten von ERU im Zeitraum von 8 bis 54 Monate nach der Single-Port-PPV durch wiederholte Augenuntersuchungen sowie durch telefonische Befragungen überweisender Tierärzte und Pferdebesitzer ermittelt. Zur Auswertung der klinischen Studie wurde Fishers exakter Test mit dem Signifikanzniveau bei P ≤ 0,05 verwendet.
Ergebnisse: In der ersten Studie wurden insgesamt bei 127/221 (57,5 %) Pferden positive Antikörpertiter (≥1:100) im Blutserum festgestellt. Am häufigsten wurden Antikörper gegen L. interrogans serovar Grippotyphosa nachgewiesen (79/127). Die kulturelle Leptospirenanzucht aus Glaskörpermaterial erbrachte bei 34/212 Pferden (16 %) ein positives Ergebnis. Im Glaskörpermaterial konnten bei 79/225 Pferden (35,1 %) Antikörper gegen Leptospiren nachgewiesen werden, wobei L. interrogans serovar Grippotyphosa am häufigsten (67/79) vorkam. In der zweiten Studie wurden im Blutserum bei 55 von 118 Pferden (46,6 %) positive Antikörpertiter (≥ 1:100) nachgewiesen. Die Leptospirenisolation aus Glaskörpermaterial erbrachte bei 16 von 118 ERU-Patienten (13,6 %) ein positives Ergebnis. Im Glaskörpermaterial wurde mittels MAT bei 49/118 Pferden (41,5 %) Antikörper gegen Leptospiren nachgewiesen. Am häufigsten wurden Antikörper gegen L. interrogans serovar Grippotyphosa ermittelt. Rezidivfreiheit wurde bei 41/49 Pferden (83,7 %) mit positivem Leptospiren-Antikörper-Nachweis sowie bei 49/69 Pferden (71,0 %) mit negativem Leptospiren-Antikörper-Nachweis ermittelt, wobei der Unterschied nicht signifikant war (P = 0,1287).
Schlussfolgerungen: Neben der Leptospirenätiologie sollte aus Sicht der Autoren die genetische Veranlagung der autoimmunassoziierten ERU vermehrt in den Fokus der ophthalmologischen Forschung rücken. Jede klinisch diagnostizierte ERU ist eine Indikation zur PPV, um zeitnah durch Austausch der Glaskörperflüssigkeit eine rezidivierende Entzündung des Auges zu verhindern.:1. Einleitung 1
2. Literaturübersicht 3
2.1 Vorkommen und Krankheitsbild 3
2.2 Ätiopathogenese 4
2.2.1. Leptospiren 4
2.2.2. Autoimmunreaktionen 6
2.2.3 Genetische Ursachen 7
2.3 Diagnose 8
2.4 Therapie 10
2.5 Erfolg der Pars-plana-Vitrektomie 12
3. Ergebnisse 14
3.1 Publikation 1 15
3.2 Publikation 2 22
4. Diskussion 30
5. Zusammenfassung 39
6. Summary 41
Literaturverzeichnis
Danksagung

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:16852
Date30 November 2017
CreatorsDorrego Keiter, Elisa
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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