Beschäftigt man sich eingehender mit der Philosophie Julian Nida-Rümelins, wird man über kurz oder lang vor folgendes Problem gestellt: Welches Kriterium moralischer Rationalität vertritt Julian Nida-Rümelin? Und die Antwort ist einfach: keines. Ich werde mich in der vorliegenden Arbeit damit beschäftigen, warum dem so ist, welche Probleme sich daraus ergeben und wie sich diese beheben lassen. Dabei vertrete ich die Ansicht, dass sich die Rationalität moralischer Überzeugungen aus der Kohärenz und dem Umfang der zugrundeliegenden epistemischen Systeme ergibt . Dabei werde ich zeigen, dass sich auf diese Weise die Pluralität moralischer Begründung gewährleisten lässt, ohne den normativen Anspruch ethischer Urteile zu verlieren.Ich gehe dabei so vor, dass ich zuerst die ethische Position Nida-Rümelins skizziere(Abschnitt I & II). Daran schließt sich die Formulierung der eigentlichen Problemstellung an (Abschnitt III): Unter systematischem Verzicht auf ein Kriterium moralischer Rationalität droht die Ethik ihren normativen Charakter einzubüßen. Abschnitt IV soll zeigen, warum Nida-Rümelin ganz bewusst auf ein Kriterium der Rationalität verzichtet. Im darauffolgenden Teil soll dann versucht werden diese Lücke im System Nida-Rümelins zu schließen. Zunächst werde ich dafür einen Vorschlag machen, wie die Rationalität moralischer Überzeugungen meiner Einschätzung nach gefasst werden sollte (Abschnitt V): Nach den Kriterien der Kohärenz und des Umfangs . Dabei werde ich zeigen, dass sich diese nicht nur widerspruchsfrei in das System Nida-Rümelins einfügen lassen (Abschnitt VI), sondern eine elegante Interpretation einiger seiner Argumente darstellen (Abschnitt VIII). Eine Analogie zum Falsifikationismus Karl Poppers (Abschnitt VII) soll der weiteren Klärung der Begrifflichkeiten dienen.:Inhalt
Einleitung 1
Metaethischer Realismus 2
Realismus vs. Anti-Realismus 2
Die Objektivität lebensweltlicher Begründung 4
Interpretation lebensweltlicher Begründung 4
Tatsachen und Wissen 6
Pragmatismus 8
Eine epistemische Perspektive 9
Eine ethische Nicht-Theorie 9
Epistemischer Optimismus 12
Fallibilismus 13
Lokale vs. globale Skepsis 14
Ontologischer Agnostizismus 15
Unaufgeregter Realismus 15
Ontologische Präsuppositionen 17
Ethische Betrachtungen und das Kriterium der Rationalität 18
Kantischer Kohärentismus 18
Vielfalt ethischer Begründung 20
Problem der fehlenden Handlungsanleitung 21
Unmöglichkeit eines Kriteriums der Rationalität 23
Die Kriterien der Rationalität: Umfang und Kohärenz 26
Die Kriterien 26
Kohärenz 26
Umfang 28
Möglichkeit eines Kriteriums der Rationalität 30
Eine Poppersche Analogie 34
Die Kriterien anhand praktischer Beispiele 35
Ökonomie 35
Migration 37
Schluss 38
Literatur 40
Gendererklärung 42
Eigenständigkeitserklärung 43
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:75844 |
Date | 03 September 2021 |
Creators | Brinz, Johannes |
Contributors | Rentsch, Thomas, Tiedemann, Markus, Technische Universität Dresden |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/updatedVersion, doc-type:bachelorThesis, info:eu-repo/semantics/bachelorThesis, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
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