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Heilige und Heiden im legendarischen Erzählen des 13. Jahrhunderts: Formen und Funktionen der Aushandlung des religiösen Gegensatzes zum Heidentum

Formen und Funktionen des legendarischen Erzählens rücken in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der mediävistischen Forschung, wobei zumeist die Figur des oder der Heiligen im Zentrum steht. Nicht systematisch untersucht worden ist hingegen der Umstand, dass das Erzählen von Heiligen sich häufig mit dem Heidentum auseinandersetzt und viele Heilige gerade durch diese Auseinandersetzung ihr charakteristisches Profil gewinnen. Diese Lücke füllt die vorliegende Arbeit, wenn sie anhand eines breiten Korpus von lateinischen und volkssprachigen Legenden des 13. Jahrhunderts (vor allem aus ›Legenda aurea‹ und ›Passional‹, dazu etliche Einzellegenden auch aus dem höfischen Kontext) nach dem Zusammenhang von christlichen Heiligkeitsmodellen und der Aushandlung des religiösen Gegensatzes zum Heidentum fragt. Martyrium, Krieg und Konversion erweisen sich dabei als grundlegende Formen narrativer wie diskursiver Selbstvergewisserung des Christentums, die im kulturgeschichtlichen Zusammenhang der Kreuzzüge sowie der Neubegründung der Mission eine spezifische Aktualisierung erfahren – ein wichtiger Beitrag zur Bedeutung legendarischer Texte für die christliche Identitätsbildung und die religiöse Kultur des Mittelalters.:1 Einleitung
2 Heiligkeit und Heidentum im 13.Jahrhundert
2.1. Heiligkeit und legendarisches Ezählen
2.1.1 Legendarisches Erzählen zwischen Transzendenz und Immanenz
2.1.2 Heiligkeit zwischen Distanz und Teilhabe
2.1.3 Legenden zwischen imitatio, aedificatio und admiratio
2.2 Heidentum und die Aushandlung des religiösen Gegensatzes
2.2.1 Heidentum als dynamischer Gegenbegriff
2.2.2 Heidentum als Erfahrung des religiös Fremden
2.2.3 Die Dynamik der Mission
2.3 Aushandlungen des religiösen Gegensatzes im 13. Jahrhundert
2.3.1 Formen religiösen Kulturkontakts
2.3.2 Das Verhältnis von Kreuzzug und Mission
3 Martyrium: Sterben für Gott als Glaubenszeugnis
3.1 martyrium – passives Leiden und aktives Glaubenszeugnis
3.1.1 Die Herausbildung des christlichen Märtyrerbegriffs
3.1.2 Das Martyrium als Praxis der Differenz
3.2 Das Martyrium als Glaubenszeugnis in Wort und Zeichen
3.2.1 Die Zeichenhaftigkeit des Martyriums: Margareta
3.2.2 Das Martyrium als Glaubensdisput: Katharina
3.2.3 Verstockung oder Bekehrung im Angesicht des Martyriums: Die Rolle der Heiden
3.3 Heilszeugnis und Selbstheiligung in der Mission: Franziskus
3.3.1 Martyrium und Mission im frühen Franziskanertum
3.3.2 Franziskus als Vorbild apostolischen Lebens und missionarischer Sendung
3.3.3 Franziskus als religiöser Charismatiker in der Konfrontation mit den Heiden
4 Heidenkampf als Glaubenszeugnis?
4.1 Der spirituelle Kampf der christlichen Soldatenheiligen
4.1.1 Soldaten als Märtyrer: Sebastian und Mauritius
4.1.2 Vom Soldaten zum Bekenner: Martin
4.2 militia Christi – Zwischen Dulden und Streiten für Gott
4.2.1 DieVerchristlichung des Rittertums
4.2.2 DieVerbindung von Kreuzrittertum und Martyrium
4.3 Der Märtyrer als Gotteskrieger: Georg
4.3.1 Drachenkampf und Martyrium: Georg in der kirchlichen Tradition
4.3.2 Kreuzfahrer und Märtyrer: Der höfische Georg
5 Konversion: Bekehrung zu Gott und Mission
5.1 conversio – Religionswechsel und Bekehrung
5.1.1 Konversion als Grundmuster christlicher Identitätsbildung
5.1.2 Zwischen äußerer und innerer, einmaliger und beständiger Umkehr
5.1.3 Die Narrativierung von Konversion zwischen Ereignis und Prozess
5.2 Bekehrung als Wunder und Bekehrung durch Wunder: Silvester
5.2.1 Die Bekehrung des Kaisers durch den Papst als heilsgeschichtliche Wende
5.2.2 Adversus Judaeos – Die Aushandlung des religiösen Gegensatzes zum Judentum
5.2.3 Glaubensdisput und Demonstration des Heils im Stierwunder
5.3 Bekehrung durch Unterweisung: Barlaam und Josaphat
5.3.1 Die Buddhageschichte als höfische Konversionslegende
5.3.2 Bekehrung als Erkenntnisprozess: Josaphats Konversion zur Askese
5.3.3 Der Bekehrte als Bekehrer: Josaphats Mission und Anachorese
6 Zusammenfassung / Against the backdrop of 13th century cultural history, the study examines the function of legendary narrative in Christian identity formation. Martyrdom, war, and conversion are the basic narratives in negotiating religious opposition to heathendom. These stories were handed down from the early beginnings of Christianity and specifically updated in the context of crusades and missions.:1 Einleitung
2 Heiligkeit und Heidentum im 13.Jahrhundert
2.1. Heiligkeit und legendarisches Ezählen
2.1.1 Legendarisches Erzählen zwischen Transzendenz und Immanenz
2.1.2 Heiligkeit zwischen Distanz und Teilhabe
2.1.3 Legenden zwischen imitatio, aedificatio und admiratio
2.2 Heidentum und die Aushandlung des religiösen Gegensatzes
2.2.1 Heidentum als dynamischer Gegenbegriff
2.2.2 Heidentum als Erfahrung des religiös Fremden
2.2.3 Die Dynamik der Mission
2.3 Aushandlungen des religiösen Gegensatzes im 13. Jahrhundert
2.3.1 Formen religiösen Kulturkontakts
2.3.2 Das Verhältnis von Kreuzzug und Mission
3 Martyrium: Sterben für Gott als Glaubenszeugnis
3.1 martyrium – passives Leiden und aktives Glaubenszeugnis
3.1.1 Die Herausbildung des christlichen Märtyrerbegriffs
3.1.2 Das Martyrium als Praxis der Differenz
3.2 Das Martyrium als Glaubenszeugnis in Wort und Zeichen
3.2.1 Die Zeichenhaftigkeit des Martyriums: Margareta
3.2.2 Das Martyrium als Glaubensdisput: Katharina
3.2.3 Verstockung oder Bekehrung im Angesicht des Martyriums: Die Rolle der Heiden
3.3 Heilszeugnis und Selbstheiligung in der Mission: Franziskus
3.3.1 Martyrium und Mission im frühen Franziskanertum
3.3.2 Franziskus als Vorbild apostolischen Lebens und missionarischer Sendung
3.3.3 Franziskus als religiöser Charismatiker in der Konfrontation mit den Heiden
4 Heidenkampf als Glaubenszeugnis?
4.1 Der spirituelle Kampf der christlichen Soldatenheiligen
4.1.1 Soldaten als Märtyrer: Sebastian und Mauritius
4.1.2 Vom Soldaten zum Bekenner: Martin
4.2 militia Christi – Zwischen Dulden und Streiten für Gott
4.2.1 DieVerchristlichung des Rittertums
4.2.2 DieVerbindung von Kreuzrittertum und Martyrium
4.3 Der Märtyrer als Gotteskrieger: Georg
4.3.1 Drachenkampf und Martyrium: Georg in der kirchlichen Tradition
4.3.2 Kreuzfahrer und Märtyrer: Der höfische Georg
5 Konversion: Bekehrung zu Gott und Mission
5.1 conversio – Religionswechsel und Bekehrung
5.1.1 Konversion als Grundmuster christlicher Identitätsbildung
5.1.2 Zwischen äußerer und innerer, einmaliger und beständiger Umkehr
5.1.3 Die Narrativierung von Konversion zwischen Ereignis und Prozess
5.2 Bekehrung als Wunder und Bekehrung durch Wunder: Silvester
5.2.1 Die Bekehrung des Kaisers durch den Papst als heilsgeschichtliche Wende
5.2.2 Adversus Judaeos – Die Aushandlung des religiösen Gegensatzes zum Judentum
5.2.3 Glaubensdisput und Demonstration des Heils im Stierwunder
5.3 Bekehrung durch Unterweisung: Barlaam und Josaphat
5.3.1 Die Buddhageschichte als höfische Konversionslegende
5.3.2 Bekehrung als Erkenntnisprozess: Josaphats Konversion zur Askese
5.3.3 Der Bekehrte als Bekehrer: Josaphats Mission und Anachorese
6 Zusammenfassung

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:74389
Date13 April 2021
CreatorsPrautzsch, Felix
ContributorsMünkler, Marina, Weitbrecht, Julia, Andenna, Cristina, Technische Universität Dresden
Publisherde Gruyter
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relation10.1515/9783110664720, 978-3-11-065910-8, 10.1515/9783110664720, 978-3-11-066480-5, urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-805429, qucosa:80542

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