Return to search

Vergleich von Basismaßnahmen der Reanimation vor und nach einem standardisierten Basic-Life-Support-Kurs

Hintergrund: Nach Schätzungen des GRC (German Resuscitation Council) erleiden jährlich allein in Deutschland 50.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen Herz-Kreislaufstillstand. In jeder Minute ohne Herzdruckmassage sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10%. Bis zum Eintreffen professioneller Helfer müssen die Basismaßnahmen (Basic-Life-Support - BLS) der Reanimation durch nicht-medizinische Laien durchgeführt werden. Laien werden durch Basic-Life-Support-Kurse in den Basismaßnahmen geschult. Diese Basismaßnahmen sind als Qualitätsparameter messbar.
Fragestellung: In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob ein standardisierter BLS-Kurs die Basismaßnahmen positiv beeinflussen kann und ob dieser Effekt auch noch nach 6 Monaten nachweisbar ist. Besonderer Wert wurde dabei auf den klinisch und prognostisch wichtigen Qualitätsparameter der No-Flow-Fraktion (NFF) gelegt.
Methodik: Diese Prospektive Studie umfasste eine Kontrollgruppe aus Laien, die einmal in ihren Leben einen Erste-Hilfe-Kurs besucht hatten und nun ohne Schulung drei mal einem gleichen standardisierten Reanimationsszenario (5min Dauer) zugeführt wurden. Die Reanimationsleistungen wurden stets als Paarleistung im Rahmen der 2-Helfer-Methode erfasst. Dem gegenüber standen die Teilnehmer der Interventionsgruppe, welche ebenfalls Laien waren, jedoch im Rahmen ihrer Stellung als 'Betriebsersthelfer' alle 2 Jahre in Reanimation geschult wurden. Auch diese Teilnehmer wurden drei Mal dem Reanimationsszenario ausgesetzt: Einmal vor dem Auffrischungskurs, unmittelbar nach dem BLS-Kurs und erneut ohne vorherige Re-Schulung nach 6 Monaten. Die erfassten Reanimationsleistungen wurden statistisch aufgearbeitet und verschiedenen Analysen unterzogen.
Ergebnis: Ein standardisierter BLS-Kurs kann die meisten Qualitätsparameter der Reanimation signifikant verbessern. Der Effekt ist auch noch nach 6 Monaten nachweisbar, lässt jedoch bereits wieder nach. Trotz regelmäßiger Schulung zeigten die Teilnehmer der Interventiontionsgruppe vor der Re-Schulung vergleichbar schlechte Reanimationsleistungen, wie die Teilnehmder der Kontrollgruppe. Das optimale Schulungsintervall bleibt somit weiter unklar. Der klinisch relevante Parameter NFF wird durch den BLS-Kurs drastisch verbessert, bleibt jedoch unzureichend hoch.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:70606
Date22 April 2020
CreatorsRudolph, Christian
ContributorsMüller, Michael Patrick, Distler, Marius, Technische Universität Dresden
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

Page generated in 0.0018 seconds