Phonographische Wiedergabe und Kategorien der Performativität scheinen zunächst einander auszuschließen, hat sich doch die Präsenz einer musikalischen Darbietung längst verflüchtigt, wenn sie von einem Tonträger abgehört wird. Die Annahme, eine Tonaufnahme repräsentiere eine Aufführung, ist illusionistisch. Sie basiert auf der Idee eines bedeutungsgenerierenden Systems, welches der Wiedergabe den Anschein eines Abbildes verleiht, jedoch die Signalebene nicht betrifft.
Medien haben jedoch eine eigene Klanglichkeit, die Wahrnehmungsschwellen unterlaufen kann, aber gerade im Fall der Schallplatte hörbar ist. Darüber hinaus erzeugen die spezifischen Handlungsoptionen der Phonographie, etwa die Zeitachsenmanipulation, auditive Artefakte, die ausschließlich an ihr technisches Dispositiv gekoppelt sind. Der Aufführungscharakter dieser durch medientechnische Vorgänge erzeugten Klänge wird vor dem Hintergrund eines Urteils des Bundesfinanzhofs zur Besteuerung von DJ-Performances erläutert.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:4442 |
Date | 25 June 2014 |
Creators | Thoben, Jan |
Publisher | Hochschule für Musik und Theater Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | doc-type:article, info:eu-repo/semantics/article, doc-type:Text |
Source | map - media archive performance ; 2012/3 (E-Journal, URL: www.performap.de) |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
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