Elsa Asenijeff, als Elsa Maria von Packeny am 03.01.1867 in Wien geboren, wurde auch über die Grenzen ihres Wirkungsortes Leipzig hinaus als Schriftstellerin sowie als langjährige Lebensgefährtin des Malers, Grafikers und Bildhauers Max Klinger bekannt. Mit ihren Schriften beeinflusste sie die Literatur des deutschen Expressionismus ebenso wie feministische Debatten ihrer Zeit. Doch kam es zu einer Zäsur in ihrem Leben: Im Jahr 1921 wurde sie wegen „Geistesschwäche“ gerichtlich entmündigt. Grundlage hierfür stellte die psychiatrische Diagnose Querulantenwahn dar. Nach einer ersten Einweisung in die Psychiatrische- und Nervenklinik der Universität Leipzig sollte sie ihr gesamtes restliches Leben in Anstaltsverwahrung verbringen. Elsa Asenijeff starb am 05.04.1941 in der Landesanstalt Bräunsdorf.
In dieser Dissertation wird die psychiatrische Krankengeschichte Elsa Asenijeffs aufarbeitend dargestellt. Zunächst werden die ärztlichen Gutachten der gerichtlichen Entmündigung untersucht und zur Konzeptgeschichte des darin diagnostizierten Querulantenwahns in der akademischen Psychiatrie der Zeit ins Verhältnis gesetzt. Anschließend wird anhand überlieferter Archivmaterialien – neben Krankenakten auch Briefe der Schriftstellerin sowie Verwaltungsakten der Anstalten – ihr Schicksal in den einzelnen Einrichtungen beleuchtet und durch wesentliche Aspekte der Geschichte des sächsischen psychiatrischen Anstaltswesens kontextualisiert.
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Date | 31 May 2022 |
Creators | Kommol, Philipp |
Contributors | Universität Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
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