Return to search

Einsatz der quantitativen Computertomografie zur weiterführenden Charakterisierung interstitieller Lungenerkrankungen

Aufgrund der unterschiedlichen Behandlungsstrategien ist es wichtig, Patienten im großen Kollektiv des akuten respiratorischen Versagens frühzeitig und zuverlässig der richtigen Diagnosegruppe zuzuordnen. Bezüglich der interstitiellen Lungenerkrankungen (ILD) ist die Diagnosestellung trotz intensiver Forschungsbemühungen noch immer schwierig und lässt sich meist nur mit einer Lungenbiopsie abschließend klären. Eine Biopsie stellt einen invasiven Eingriff dar, birgt Risiken und kann nicht bei jedem Patienten durchgeführt werden. Deshalb wäre die Etablierung eines alternativen Diagnostikums, ohne zusätzliche Risiken für den Patienten, wünschenswert. Da sich die quantitative Computertomographie (qCT) bei anderen Lungenerkrankungen bewährt hat, wurde in der vorliegenden Arbeit überprüft, ob die qCT in Bezug auf ILD relevante Informationen liefern kann.
Im hier untersuchten Kollektiv fanden sich sowohl Patienten mit ILD als auch Patienten mit nicht interstitiellen Lungenerkrankungen (nILD). Beide Gruppen wurden miteinander und mit einer lungengesunden Vergleichsgruppe verglichen. Ebenso wurde das Kollektiv in überlebende und nicht überlebende Patienten unterteilt und analysiert. Basierend auf den zugrundeliegenden pathophysiologischen Konzepten wurde in der vorliegenden Arbeit mittels qCT-Analyse untersucht, ob sich die unterschiedlichen Prozesse in Veränderungen Lungengewichts widerspiegeln.
Entgegen der Hypothesen fanden wir in der vorliegenden Arbeit keine signifikanten Lungengewichtsunterschiede zwischen ILD- und nILD-Patienten, weder zum Aufnahmezeitpunkt, noch im Verlauf des stationären Aufenthalts. Beide Gruppen unterscheiden sich jedoch signifikant vom Lungengewicht gesunder Patienten.
In Bezug auf die Letalität unterscheiden sich beide Gruppen jedoch deutlich: In der ILD-Gruppe verstarben acht von neun Patienten (89%), in der nILD-Gruppe vier von 18 (22%) . Die Lungengewichtsverläufe zwischen Überlebenden und nicht Überlebenden beschrieben einen Trend: Nicht Überlebende hatten ein höheres Lungengewicht als Überlebende. Hier zeigte sich ein statistisch signifikanter Unterschied. In Zusammenschau dieser Ergebnisse und denen anderer Studien erhärten sich die Hinweise darauf, dass das Lungengewicht bedingt als prognostischer Marker dienen kann.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:15852
Date10 July 2017
CreatorsHammermüller, Susanne
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

Page generated in 0.0022 seconds