Return to search

Homozygote, leberspezifische Smoothened-Knock-out-Mäuse als Modell für eine hepatogen verursachte Ovarialinsuffizienz

Die Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen eines pränatal gesetzten Leberschadens auf die Fertilität adulter weiblicher Mäuse.
Es wurden die Ovarien und Vaginen von Mäusen histologisch untersucht, bei welchen es durch einen leberspezifischen, embryonalen Knock-out (KO) des Membranproteins Smoothened und daraus folgender Ausschaltung des Hedgehog- (Hh-) Signaltransduktionswegs in der fetalen Leber unter anderem zu einer Infertilität der homozygoten, weiblichen KO-Mäuse kam. Die Vaginalhistologie der KO-Mäuse weist auf einen fehlenden Ovarialzyklus hin. Die Ovarien sind signifikant kleiner als die Ovarien der Wildtyp-Mäuse und zeigen ein vollständiges Fehlen von Gelbkörpern. Die Anzahl der heranwachsenden und reifenden Follikel ist eher erniedrigt und die Atresierate in den Gonadotropin-abhängigen Follikeln mit Durchmesser > 249 µm ist signifikant erhöht. Unter den größten Gonadotropin-abhängigen Follikeln > 350 µm im Durchmesser beträgt die Atresierate 100 %. Das ovarielle Stroma besteht aus hellen, großen, in Ballen zusammenliegenden Zellen.
In der Leber findet sich eine gesteigerte Expression des Enzyms 17alpha-Hydroxylase bzw. 17/ 20-Lyase (CYP17A1) und damit ein erhöhter Spiegel des Androgens Dehydroepiandrostendion (DHEA) im Serum. Das Enzym 3ß-Hydroxysteroiddehydrogenase, welches die weitere Umsetzung von DHEA katalysiert, wird zudem vermindert exprimiert. Die Konzentration des Insulin-like growth factors 1 (IGF-1) im Serum ist signifikant erniedrigt, während die Konzentration seines Bindungsproteins IGFBP-1 im Serum erhöht ist.
Diese Befunde sprechen für eine schwere, am ehesten hormonell bedingte Störung der terminalen Follikelreifung mit daraus folgender Anovulation und Infertilität.
Insgesamt finden sich Veränderungen, welche Ähnlichkeiten zum polyzystischen Ovarsyndrom (PCOS) beim Menschen zeigen, welches unter anderem durch Anovulation und Hyperandrogenämie gekennzeichnet ist. Zudem könnte dieses Mausmodell einen Einblick in die systemischen Einflüsse des hepatischen Hh-Signaltransduktionswegs bieten.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-190274
Date07 December 2015
CreatorsEplinius, Franziska
ContributorsMedizinische Fakultät Leipzig, Biochemie/ Anatomie, Prof. Dr. rer. nat. Rolf Gebhardt, Prof. Dr. med. Thomas Berg, Prof. Dr. rer. nat. Kurt Engeland
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

Page generated in 0.0075 seconds