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Die psychoonkologische Versorgungssituation von Patienten mit Weichteilsarkomen: Resultate einer deutschen multizentrischen Beobachtungsstudie (PROSa)

Hintergrund
Es existieren keine Studien zur Inanspruchnahme psychoonkologischer Angebote durch Weichteilsarkompatienten in Deutschland. Ziel war es deshalb, die Häufigkeit der Inanspruchnahme psychoonkologischer Angebote im Krankenhaus in dieser Gruppe zu ermitteln und damit assoziierte Faktoren zu untersuchen.

Methode
Die Kohortenstudie PROSa (Krankheitslast und Versorgungssituation bei Sarkomen) wurde zwischen 2017 und 2020 in 39 deutschen Studienzentren durchgeführt. Für die vorliegende Analyse wurden Querschnittsdaten von erwachsenen Weichteilsarkompatienten ausgewertet. Faktoren auf Patienten- wie auf Einrichtungsebene wurden als mögliche Prädiktoren der Inanspruchnahme psychoonkologischer Beratung mittels logistischer Regression in einem verallgemeinerten linearen gemischten Modell exploriert.

Resultate
Bei 910 teilnehmenden Patienten lagen von 576 (63,3 %) Angaben zur Inanspruchnahme vor. 212 Patienten (unter Einbeziehung der fehlenden Angaben 23,3 %, ohne diese 36,7 %) nahmen psychoonkologische Angebote in Anspruch. Negativ mit der Inanspruchnahme assoziiert waren männliches (vs. weibliches) Geschlecht (Odds Ratio [OR] 0,62) und höheres Alter (18–< 40 Jahre vs. 65–< 75 Jahre: OR 0,32; 18–< 40 Jahre vs. ≥ 75 Jahre: OR 0,19). Positiv assoziiert waren Bildungsgrad (Abitur vs. Haupt‑/Volksschulabschluss [OR 2,01]) und Grading (High-grade-Tumoren vs. „low-grade“ [OR 4,41]). Wenn Psychoonkologen am Tumorboard beteiligt waren, war die Inanspruchnahme deutlich höher (OR 6,69).

Konklusion
Frauen, jüngere Personen, Patienten mit höherer Bildung und fortgeschrittenem Krankheitsstadium nehmen häufiger psychoonkologische Versorgung in Anspruch. Ein struktureller Faktor für eine erhöhte Inanspruchnahme ist die Beteiligung der Psychoonkologie am Tumorboard.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:89936
Date22 February 2024
CreatorsEichler, Martin, Singer, Susanne, Hentschel, Leopold, Hornemann, Beate, Hohenberger, Peter, Kasper, Bernd, Andreou, Dimosthenis, Pink, Daniel, Bonilla, Sergio A. Zapata, Fried, Marius, Arndt, Karin, Bornhäuser, Martin, Schmitt, Jochen, Schuler, Markus K.
PublisherSpringer Medizin
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:article, info:eu-repo/semantics/article, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relation2731-7234, 10.1007/s00761-022-01245-1

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