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SMART Mobility in der Region - Erweiterung der Mobilitätsverhaltensforschung um Ansätze aus der Verhaltensökonomik

Im Straßenverkehr, der in Deutschland einen hohen Anteil klimaschädlicher Emissionen verursacht, müssen angesichts in 2022 verfehlter Sektorziele des Bundes-Klimaschutzgesetzes (KSG) neue Antworten gefunden werden, um einer ungeregelten, nicht nachhaltigen Verkehrsentwicklung innovativ und zielorientiert zu entgegnen. Dafür braucht es eine aktiv gestaltete Verkehrswende, die sich, anders als bisher, auch vor einer Beeinflussung des individuellen Verkehrsverhaltens nicht verschließt und eine verstärkte Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel begünstigt. Die herkömmlichen Instrumente der Verkehrspolitik sind dafür ungeeignet und auch die Mobilitäts- und Verkehrsforschung lassen erforderliche adäquate, realitätsnahe, verhaltensbasierte Ansätze vermissen. Diese Arbeit zeigt, dass die Forschung zum Mobilitäts- und Verkehrsverhalten wesentlich von Erkennt-nissen der Verhaltensökonomie profitieren kann. So kann diese unter anderem dafür herangezogen werden, um psychologische, soziale und kontextuelle Verhaltensdeterminanten zu erklären. Eine Diskussion ausgewählter verhaltensökonomischer Effekte innerhalb der Arbeit zeigt exemplarisch, dass sich durch deren Einbindung bisher unberücksichtigter Faktoren, wie extrinsische Einflüsse sowie unbewusste, aber auch fehlerbehaftete Entschlüsse innerhalb der Verkehrsmittelentscheidung anwendungsnah berücksichtigen lassen. Auch Beeinflussungen der Verkehrsteilnehmer hinsichtlich einer nachhaltigeren Verkehrsmittelwahl werden dabei diskutiert. In der empirischen Hypothesenprüfung werden die in der Diskussion untersuchten verhaltensökonomischen Ansätze aufgegriffen und anhand einer vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (HMWEVL) zur Verfügung gestellten Begleitbefragung zum LandesTicket Hessen auf ihre Gültigkeit hin überprüft. Dabei werden verhaltensökonomische Effekte wie der Endowment-Effekt, der Isolation-Effekt und der Status-quo-bias empirisch bestätigt. Die Arbeit zeigt, dass das Mobilitätsverhalten im Verkehr einer deutlich realitätsnäheren Beurteilung bedarf und dies mittels Verwendung verhaltensökonomischer Ansätze erreicht werden kann. Die Verkehrspolitik, aber auch die Mobilitäts- und Verkehrsforschung, müssen sich indes der Herausforderung stellen die Verkehrswende proaktiv zu gestalten um einer ungeregelten klimaschädlichen Entwicklung entgegenzuwirken und eine nachhaltige Verkehrsmittelnutzung langfristig zu fördern.:1. Einleitung
2. Mobilität und Verkehr
3. Mobilitäts- und Verkehrswende
4. Verhaltensökonomie und verhaltensökonomische Ansätze
5. Auswahl verhaltensökonomischer Ansätze zur Prüfung des Einflusses auf das
Mobilitätsverhalten
6. Verhaltensökonomische Ansätze in der Mobilitätsforschung /
Diskussion ausgewählter Effekte
7. Empirische Hypothesenprüfung zum Einfluss der Verhaltensökonomie
auf die Mobilitätsforschung
8. Entwicklungsmöglichkeiten und Empfehlungen

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:86532
Date21 July 2023
CreatorsRickert, Hendrik
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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