Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, im Hinblick auf eine industrielle Nutzung von Waldrestholz, alternative Prozesse der Bereitstellung zu identifizieren und zu bewerten. Dabei werden die höheren Mengenströme bei einer industriellen Nutzung ebenso berücksichtigt, wie die qualitativen Ansprüche an den Rohstoff und die Einbindung der Waldrestholzlogistik in ein funktionierendes Abrechnungs- und Lagerhaltungssystem. Ausschlaggebend ist dabei die Beurteilung einer Bereitstellungskette in Gänze und nicht nur seiner einzelnen Prozesse. Hierfür wurden diverse Feldversuche durchgeführt, um Kenntnislücken bei wenig verbreiteten Bereitstellungsverfahren zu schließen oder um die Praxistauglichkeit zu überprüfen.
Da der Ort der Holzzerkleinerung einen wesentlichen Unterschied bei der Breistellung von Waldrestholz ausmacht, erfolgt die Aufteilung der Arbeitsverfahren im Rahmen der vorliegenden Arbeit nach einer ,Zerkleinerung am Werk’ und einer ,Zerkleinerung im Wald’.
Ein wesentliches Kriterium für die Auswahl eines geeigneten Arbeitsverfahrens sind die Betriebs- und damit die Gesamtkosten sowie die Produktivität der einzelnen Teilprozesse. Um Wartezeiten bei gekoppelten Arbeitsverfahren angemessen berücksichtigen zu können, ist jedoch die Einbindung eines dynamischen Zeitbedarfsmodells notwendig. Zur Anwendung kommt eine vom Autor weiterentwickelte Berechnung zur Abschätzung des Zeitbedarfs beim Hacken und Transportieren von Hackschnitzeln. Als Ergebnis können, im Rahmen eines Bereitstellungskettenvergleichs für nahezu jeden Praxiseinsatz, Kosten und Produktivität der Bereitstellung von Waldrestholz vorab kalkuliert werden. Anhand von drei Praxisbeispielen wird der Arbeitsverfahrensvergleich getestet und mit den Ergebnissen in der Praxis konfrontiert. Es zeigt sich eine gute Anwendbarkeit des Kalkulationsmodells. Durch eine Sensitivitätsanalyse werden unter Beibehaltung der sonstigen Eingangsgrößen (ceteris paribus) unterschiedliche Variablen des Modells getestet. Es zeigt sich, dass ein Arbeitsverfahren auch dann teurer sein kann, wenn ein oder sogar mehrere Teilprozesse kostengünstiger sind als bei einem anderen Bereitstellungsverfahren.
Das entwickelte Modell ist ein Lösungsansatz für den Umgang mit komplexen
Prozessen. Durch Abstraktion werden prinzipielle Zusammenhänge verdeutlicht. Dabei ist der mehrstufige Modellansatz individuell und vielfach anwendbar.
Damit ist die entwickelte lineare Kompositionsmethode wissenschaftlich reproduzierbar aufzubauen, hinreichend mit Daten validierbar, flexibel ausbaufähig, und mit neuen technischen Verfahrensstufen (Fallstudien) erweiterbar.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:72956 |
Date | 01 December 2020 |
Creators | Schmidt, Lars |
Contributors | Erler, Jörn, Möhring, Bernhard, Purfürst, Thomas, Technische Universität Dresden |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
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