Nach einer Gewebeschädigung stellt die Entzündungsreaktion den ersten essentiellen Schritt für die Wundheilung dar, deren anschließendes Auflösen den Übergang zur Phase der Gewebeneubildung einleitet. Voraussetzung für diesen Ablauf ist die Herunterregulierung der Aktivität proinflammatorischer M1-Makrophagen (M1-Ma) sowie die Induktion antiinflammatorischer M2-Makrophagen (M2-Ma). Zwischen diesen beiden Phänotypen steht ein breites Spektrum unterschiedlich aktivierter Ma, die in der Wundheilung aktiv sind. Die Auslöser für diesen wichtigen Übergang sind dabei weitgehend unbekannt. Es ist in in vitro Versuchen beschrieben, dass entzündlich aktivierte humane dermale Fibroblasten (dFb) die inflammatorische Aktivität von M1-Ma reduzieren und zusätzlich die Polarisierung von inflammatorisch aktivierten Monozyten zu M2-Ma fördern. Diese Effekte vermitteln sie über die Freisetzung immunmodulierender Mediatoren, insbesondere von TSG-6 und PGE2, einem Produkt der Cyclooxygenase 2 (COX 2). Bisher wurden diese Faktoren noch nicht im zeitlichen Verlauf der Entzündungsreaktion während der Wundheilung in einem in vivo Tiermodell untersucht.
In dieser Arbeit konnte festgestellt werden, dass in dem angewendeten murinen in vivo Wundheilungsmodell die initiale Entzündungsreaktion nach 24 Stunden ihren Höhepunkt erreicht. Synchron dazu konnte erstmals gezeigt werden, dass das Auftreten von TSG-6 und COX-2 ebenfalls die höchste Expression am 1. Tag nach der Wundsetzung aufzeigt. In der Analyse der aufgetrennten Zellschichten der Haut wurde nachgewiesen, dass COX-2 in der epidermalen und dermalen Schicht exprimiert wird. Die Synthese von TSG-6 hingegen ist auf die Zellen in der dermalen Schicht beschränkt. Die Isolierung und Untersuchung von dFb aus dem restlichen Zellverband des Wundgewebes bestätigte dFb als Quelle für die TSG-6 Synthese. In einem weiteren Versuchsansatz mit entzündlich aktivierten humanen Keratinozyten wurde gezeigt, dass sie kein TSG-6 bilden können. Somit stellen die gewonnenen Erkenntnisse die Grundlagen zukünftiger Untersuchungen zum funktionalen Ablauf der Wundheilung dar, in welchem die dermalen Fibroblasten als zentrale Schlüsselrolle im Entzündungsgeschehen betrachtet werden müssen. Daraus können sich neue therapeutische Ansätze zur Modulation einer gestörten Wundheilung ergeben.:1 Einleitung
1.1 Aufbau und Funktion der Haut
1.2 Wundheilung
1.2.1 Phasen der Wundheilung
1.2.1 Bedeutung der Makrophagen in der Wundheilung
1.3 Beeinflussung der Entzündungsauflösung
1.4 Einfluss von dFb auf die Ma-Differenzierung
1.5 Aufgabenstellung
2 Materialien und Methoden
2.1 Materialien
2.1.1 Maus
2.1.2 Geräte und Verbrauchsmaterialien
2.1.3 Software
2.1.4 Chemikalien und molekularbiologische Reagenzien
2.1.5 Antikörper und Primer
2.2 Methoden
2.2.1 Zellkultur
2.2.2 In vivo Wundheilungsmodell
2.2.3 Aufbereitung der Gewebeproben
2.2.3.1 Gesamtwundgewebe
2.2.3.2 Auftrennung der dermalen und epidermalen Schicht
2.2.3.3 Isolierung von dermalen Fibroblasten aus Wund- und Hautbiopsien
2.2.4 Histologische Analyse
2.2.5 Zellzahlbestimmung
2.2.6 Durchflusszytometrie
2.2.7 Genexpressionsanalysen
2.2.7.1 RNA- Isolierung/Konzentrations- und Reinheitsbestimmung
2.2.7.2 Herstellung von cDNA
2.2.7.3 Quantitative Echtzeit-PCR
2.2.8 Proteinbiochemische Analysen
2.2.8.1 Proteingewinnung aus Zellkulturen
2.2.8.2 Proteinisolation aus den Wund- und Hautbiopsien
2.2.8.3 Immunoassays
2.2.8.4 Analytische Auswertung der Proteinmessungen aus den
Wund- und Hautbiopsien
2.2.9 Statistische Auswertung
3 Ergebnisse
3.1 Charakterisierung der Entzündungsphase
3.1.1 Wundverschluss
3.1.2 Zeitliche Expression proinflammatorischer Mediatoren
3.1.3 Zeitliche Expression antiinflammatorischer Mediatoren
3.2 Zeitliche Expression von TSG-6 und COX-2 und deren Produkte in der Gesamtwunde
3.3 Bestimmung des Ursprungs von TSG-6 und COX-2 in der Wundheilung
3.3.1 Auftrennung des Wundgewebes in Epidermis und Dermis
3.3.1.1 Charakterisierung der Schichten
3.3.1.2 Nachweis von TSG-6 und COX-2
3.3.2 Isolierung von dFb aus dem Wundrand
3.3.2.1 Charakterisierung der separierten Zellfraktionen
3.3.2.2 Nachweis von TSG-6 und COX-2
3.4 Humanes Modell: in vitro Kultur hudFb und huKC
3.4.1 Nachweis von TSG-6 und COX-2 und deren Produkte
4 Diskussion
5 Zusammenfassung der Arbeit
6 Literaturverzeichnis
A Appendix
A1 Erklärung über die eigenständige Abfassung der Arbeit
A2 Erklärung über die Vorbehaltlichkeit der Verfahrenseröffnung zur Verleihung
des Titels Dr. med.
A3 Publikationen
A4 Danksagung
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:32122 |
Date | 07 November 2018 |
Creators | Grünwedel, Mike Lutz |
Contributors | Universität Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
Relation | 10.1016/j.jid.2016.11.035 |
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