Die Entwicklung eines Glaukoms geht häufig aber nicht immer mit dem Vorliegen eines erhöhten Augeninnendrucks einher. Der intraokulare Druck lässt sich medikamentös und/oder chirurgisch senken. Bei der chirurgischen Reduktion des intraokularen Drucks kommen hauptsächlich vier unterschiedliche Verfahren zum Einsatz:
Die Behandlung des Pupillarblocks
Die externe Filtration von Kammerwasser in den subkonjunktivalen Raum
Die interne Filtration von Kammerwasser in den suprachoroidalen Raum
Die Zyklodestruktion (Destruktion des Ziliarkörperepithels)
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Die Trabekulektomie (TET) stellt nach wie vor den Goldstandard bei der Glaukomchirurgie dar. Sie bietet eine wirksame Methode zur Reduktion des IOD und trägt damit zum Erhalt der Sehfunktion bei und kann eine weitere Progression des Glaukoms verlangsamen oder im besten Fall stoppen. Die TET hat jedoch ihre Einschränkungen und Nachteile. U.a. sind die intra- und postoperative Komplikationen von Bedeutung wie die Hypotonie und die damit verbundene Makulopathie, die sickerkissenbedingte Endophthalmitis, ein Visusverlust unklarer Genese und die Entwicklung oder das Voranschreiten einer Linsentrübung.
Die Cyclophotokoagulation (CPC) wurde erstmals 1992 als wirksame Methode zur Senkung des IOD beschrieben und wird seitdem bei eingeschränkten Prognosen anderer Therapiemöglichkeiten von vielen Glaukomchirurgen verwendet. Die CPC wird vor allem in komplizierten Fällen eingesetzt, bei denen die Erfolgsraten anderer OP-Methoden und insbesondere der TET eingeschränkt sind. In den letzten Jahren erschienen vermehrt Berichte, die die Applikation der CPC in naiven Glaukomaugen als erste Maßnahme mit überzeugenden Erfolgsraten und wenigen Komplikationen beschrieben. Ein direkter Vergleich beider OP-Methoden (TET und CPC) erfolgte bisher nicht. Ein Vergleich beider Methoden kann neue Informationen liefern, die dem beratenden Arzt bzw. dem Patienten in der Aufklärungsphase bei der Therapieentscheidung helfen können.
Daher führten wir eine komparative retrospektive monozentrische Studie durch und verglichen die funktionellen und anatomischen Ergebnisse in vergleichbaren Gruppen von Glaukomaugen. Es wurden neben dem Zeitpunkt der Entscheidung zur Operation zwei weitere Zeitpunkte zur Auswertung der Ergebnisse ausgewählt. Einmal ein Jahr nach dem Eingriff (±2 Monate) und einmal zur letzten an der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Leipzig dokumentierten Kontrolle. Der Nachbeobachtungszeitraum
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betrug in beiden Gruppen 28,59,4 (TET) und 30,510,0 (CPC) Monate. Der Unterschied beider Gruppen war nicht statistisch signifikant (p=0,3).
Der Visus hat sich im ersten Jahr nach der Operation in beiden Gruppen verschlechtert, nahm danach allerdings nicht weiter ab. Ein Verlust von mehr als 2 Linien (Snellen-Chart) wurde in 19,6% der TET-Augen und in 20,0% der CPC-Augen beobachtet. Die von uns erhobenen Ergebnisse sind mit denen in der Literatur hierzu beschrieben Ergebnisse vergleichbar und sind durch das Fortschreiten der Cataract bzw. durch weitere Progression des Glaukoms und die damit verbundene Progression der Gesichtsfelddefekte zu erklären [22-25]. Daher ist die Empfehlung, die Patienten im präoperativen Gespräch über einen möglichen Visusverlust aufzuklären.
Eine weitere Ursache für den Visusverlust könnte durch eine operationsbedingte Refraktionsänderung sein. Solche Veränderungen wurden sowohl nach TET als auch nach CPC in verschiedenen Studien mit unterschiedlichen Patientenanzahlen und Beobachtungszeiträumen berichtet [26-29]. Unsere vergleichenden Untersuchungen konnten jedoch zeigen, dass der chirurgisch induzierte Astigmatismus (SIA) in beiden Gruppen vergleichbar war. Unsere Studie ist nach unserem besten Wissen die erste Studie, die die Refraktionsänderungen beider Methoden bis zu 30 Monate postoperativ darstellt und miteinander vergleicht.
Der IOD ließ sich in beiden Gruppen durch die operative Intervention signifikant senken. Jedoch war der IOD-senkende Effekt der TET deutlich ausgeprägter und weniger medikamentenabhängig als bei der CPC. Die kompletten Erfolgsraten in der TET-Gruppe nach einem Jahr und zur letzten Kontrolle waren ausgeprägter sowohl für die Erfolgsrate A (IOD-postoperativ ≤ 21 mmHg) als auch für die Erfolgsrate B (IOD-postoperativ ≤ 18 mmHg). Die qualifizierte Erfolgsrate A wurde in der TET-Gruppe nach einem Jahr signifikant häufiger erreicht als in der CPC-Gruppe. Dieser Unterschied war allerdings zur letzten
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Kontrolluntersuchung nicht mehr nachweisbar. Diese Ergebnisse sprechen für einen stärkeren drucksenkenden Effekt der TET verglichen mit der CPC bei POWG- Patienten.
Zu den beiden postoperativen Beobachtungszeitpunkten zeigte sich in der TET-Gruppe keine weitere Progression der vorhandenen Gesichtsfelddefekte wie in der CPC-Gruppe.
Eine weitere Progression der Gesichtsfelddefekte in der CPC-Gruppe trotz der signifikanten Reduktion der Druckwerte könnte möglicherweise durch die Notwendigkeit der medikamentösen drucksenkenden Therapie erklärt werden.
In unserer Studie konnten wir in vergleichbaren Gruppen von an einem POWG erkrankten Augen zeigen, dass der drucksenkende Effekt der TET deutlich höher und weniger medikamentenabhängig als bei der CPC ist. Eine Progression der Gesichtsfelddefekte konnte nur in der TET-Gruppe über die Beobachtungszeit gestoppt werden. Der Augeninnendruck konnte in der CPC-Gruppe zwar signifikant gesenkt werden, jedoch nicht ausreichend genug, um die Progression der Gesichtsfelddefekte zu stoppen. Die Komplikationen waren in beiden Gruppen vergleichbar.:Inhaltsverzeichnis
1 Inhaltsverzeichnis 2
2 Einführung 3
2.1 Definition. 3
2.2 Risikofaktoren 3
2.3 Klassifizierung und Terminologie 5
2.3.1 Primäre kongenitale Glaukomformen 5
2.3.2 Das infantile Offenwinkelglaukom 5
2.3.3 Sekundäre Infantile Glaukome 5
2.3.4 Primäre Offenwinkelglaukome 5
2.3.5 Sekundäre Glaukome 6
2.3.6 Primäres Winkelblockglaukom PWBG 6
2.3.7 Sekundärer Winkelblock mit Pupillarblock 6
2.3.8 Sekundäre Winkelblockglaukome mit anteriorer Traktion ohne Pupillarblock 7
2.3.9 Sekundäre Winkelblockglaukome mit posteriorem Druckmechanismus ohne Pupillarblock 7
2.4 Epidemiologie und Häufigkeit 7
2.5 Genetik 8
2.6 Diagnose 8
2.7 Der intraokulare Druck (IOD) und die Behandlungsverfahren 10
2.7.1 Zirkadiane Rhythmik der Kammerwasserbildung und die Pathophysiologie des POWG 11
2.8 Glaukombehandlung 12
3 Publikationsmanuskript: 14
4 Zusammenfassung der Arbeit 27
5 Literaturverzeichness 31
6 Darstellung des eigenen Beitrags 33
7 Erklärung über die eigenständige Abfassung der Arbeit 34
8 Lebenslauf 35
9 Verzeichnis der wissenschaftlichen Veröffentlichungen 39
10 Danksagung 40
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:70865 |
Date | 26 May 2020 |
Creators | Hasan, Somar |
Contributors | Universität Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
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