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Vergleich der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achsen-Reaktivität bei Panikstörung und Posttraumatischer Belastungsstörung

In dieser Arbeit wurde die Reaktivität der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HHN-Achse) vergleichend zwischen Panikstörung (mit/ohne Agoraphobie) und Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) gegenüber einer gesunden Kontrollgruppe anhand eines validierten Stresstests, dem Trier-Sozial-Stress-Test (TSST), untersucht. Es wurde die bestehende Theorie einer eingeschränkten HHN-Achsen-Reaktion bei akutem psychosozialen Stress bei Panikstörung und PTBS bestätigt. Zusätzlich konnten erstmalig beide Patientengruppen direkt miteinander verglichen und der Einfluss u.a. einer komorbiden Depression untersucht werden.

Es wurden 90 Frauen zwischen 18 bis 65 Jahren in diese Studie eingeschlossen. Die Diagnose der Panikstörung sowie der PTBS gemäß ICD-10 erfolgte anhand des SKID-I. Ausgeschlossen wurden Probanden mit psychotischen, bipolaren, generalisierten Angst- und Persönlichkeitsstörungen und unter Therapie mit cortisonhaltigen Medikamenten, Insulin, Betablockern oder bei Zustand nach Chemotherapie. In der Gruppe Panikstörung (N = 28, 39.8 Jahre) hatten 15 Frauen und in der Gruppe PTBS (N = 28, 41.4 Jahre) 23 Frauen eine komorbide depressive Störung und 7 Frauen eine zusätzliche Panikstörung. Der TSST wurde nachmittags von 14 bis 17 Uhr durchgeführt. Gemessen wurde der Verlauf von Cortisol im Serum und Speichel sowie ACTH im Serum (2x vor und 6x nach dem TSST) sowie Varianzanalysen mit Messwiederholung und Vergleich der Integrale „area unter the curve with respect to the ground/to increase“ durchgeführt. Die gesunde Kontrollgruppe (N = 28, 38.4 Jahre) zeigte einen regelhaften ACTH- und Cortisolanstieg und –abfall. Ausgehend von gleichen Baselinewerten stellten sich die Hormonreaktionen der Patientengruppen signifikant schwächer dar. Die Stärke der Hormonreaktion beider Patientengruppen war annähernd gleich. Die vier Kovariaten Raucherstatus, Zyklusstatus, BMI und die Depressionsschwere zeigten keinen beachtlichen Einfluss.

In der Subgruppenanalyse schien die Gruppe PTBS mit komorbider Panikstörung eine schwächere ACTH-Reaktion als die Gruppe mit reiner PTBS zu haben (gleiche Cortisolreaktion). Die Subgruppen mit komorbider Depression wiesen die schwächsten ACTH-Reaktionen auf und die Cortisolantwort der Gruppe PTBS mit Depression fiel am geringsten aus (Panikstörung mit/ohne Depression gleich). Es ergaben sich keine signifikanten Korrelationen zwischen der Cortisolreaktion und Merkmalen der parallel erhobenen Fragebögen (SCL-90-R, PAS, BDI, PSS, PASA, STAI etc.). Die Kategorisierung von Non- und Respondern muss in weiteren Studien geprüft werden, da neben unterschiedlichen Grenzwerten in der Literatur die Probanden beachtet werden müssen, die im Testverlauf stetig abfallende Hormonspiegel hatten.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:30788
Date09 October 2018
CreatorsBöhme, Carsten
ContributorsPetrowski, Katja, Berth, Hendrik, Technische Universität Dresden
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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