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Forsttechnikbewertung auf Basis des forstlichen Wertesystems in Deutschland

Im Rahmen der vorliegenden Arbeit ist das aktuelle forstliche Wertesystem in Deutschland erhoben worden. Dazu sind die dafür relevanten Werte und daraus resultierenden Ziele über Experteninterviews in den Jahren 2006 und 2007 erfasst, ausgewertet und systematisiert worden. Schriftliche Antworten derselben Experten auf Fragebögen speziell zu Forsttechnik haben die Aussagen aus den Interviews ergänzt. Die befragten Experten spiegeln paritätisch die Akteursgruppen der deutschen Forst- und Holzwirtschaft wider. Durch Triangulation der daraus gewonnenen Erkenntnisse mit der Analyse ziel- und wertesystemrelevanter Entwicklungen in der Forst- und Holzwirtschaft Deutschlands aus den Jahren 2007 bis 2017 konnten die Ergebnisse aktualisiert und validiert werden.
Im Ergebnis dieser Methodentriangulation ist Nachhaltigkeit das Leitbild des aktuellen forstlichen Wertesystems und oberstes Prinzip der Waldbewirtschaftung in Deutschland. Auch Forsttechnik als Mittel zur Umsetzung forstwirtschaftlicher Maßnahmen ist daher der Nachhaltigkeit verpflichtet. Nachhaltgerechtigkeit ist somit das forsttechnische Leitbild, das analog der Kausalkette Werte – Technikbewertung – Entscheidung – Steuerung Ausgangspunkt für jede Forsttechnikbewertung sowie diesbezügliche Entscheidungen und Steuerungen ist. Die Nachhaltgerechtigkeit von Forsttechnik entspricht der Bedarfsgerechtigkeit von Forsttechnik gemäß des Leitbilds der Nachhaltigkeit als erhobener gesellschaftlich-kultureller Wertsetzung.
Da trotz dieses Leitbilds Fälle von nichtoptimalen Forsttechnikeinsätzen vorkommen, die von Forstfachleuten wie auch von forstlichen Laien bemängelt werden, sind konkretere Vorgaben für Forsttechnik notwendig. Die konsensuale Erstellung derartiger Regeln ist im Rahmen der Idee zu einem „Nationalen Forsttechnikprogramm“ angedacht gewesen, aber bisher nicht umgesetzt worden. Daher sind mit der vorliegenden Arbeit basierend auf den vorgenannten Ergebnissen Leitlinien für eine bedarfsgerechte Forsttechnikentwicklung einschließlich des Forsttechnikeinsatzes erstellt worden, die der Nachhaltigkeit als übergeordneter Wertsetzung Rechnung tragen. Die Berücksichtigung dieser Forsttechnischen Leitlinien im Entstehungs- und Verwendungszusammenhang von Forsttechnik führt zu Nachhaltgerechtigkeit.
Die Leitlinien sollen Entscheidern bei der Konzeption, Vergabe, Durchführung und Kontrolle forsttechnischer Maßnahmen dienen. Sie können in Regelwerke für Forsttechnik einfließen oder als Diskussionsgrundlage fungieren.
Nachhaltgerechtigkeit muss durch alle forsttechnischen Bewertungen, Entscheidungen und Steuerungen verwirklicht werden. Dabei haben die Verantwortlichen eine Vielzahl von natürlichen und gesellschaftlich-kulturellen Rahmenbedingungen zu beachten. Angesichts dessen bei jeder forsttechnischen Maßnahme zu begründeten Entscheidungen und optimaler Forsttechnik zu kommen, mag als Aufgabe von enormer Komplexität in vielen Fällen überfordern. Vor diesem Hintergrund können geeignete Entscheidungsunterstützungssysteme wie die vorgestellte HEEB verwendet werden. Derartige Entscheidungsfindungen eröffnen den Forstbetrieben zudem die Möglichkeit, Interessierten ihr Agieren transparent und nachvollziehbar darzustellen. Auf diese Weise kann die Akzeptanz für forsttechnische Maßnahmen und die Forstwirtschaft insgesamt erhöht sowie die Humanität von Forsttechnik erreicht werden.:1. Einleitung
2. Vorüberlegungen
2.1 Fazit der Vorüberlegungen
3. Material und Methoden
4. Inventur des forstlichen Wertesystems 2006/2007
4.1 Experteninterviews nach Akteursgruppen
4.2 Auswertung der Experteninterviews und Fragebögen
4.2.1 Akteursgruppe WB
4.2.1.1 WB – Privatwald
4.2.1.2 WB – Staatswald
4.2.1.3 WB – Kommunalwald
4.2.1.4 WB – Politische Vertretung
4.2.1.5 Zusammenfassung zur Akteursgruppe WB
4.2.2 Akteursgruppe MH
4.2.2.1 Zusammenfassung zur Akteursgruppe MH
4.2.3 Akteursgruppe FU
4.2.3.1 Zusammenfassung zur Akteursgruppe FU
4.2.4 Akteursgruppe HW
4.2.4.1 HW – Politische Vertretung
4.2.4.2 Zusammenfassung zur Akteursgruppe HW
4.2.5 Akteursgruppe GG
4.2.5.1 Zusammenfassung zur Akteursgruppe GG
4.2.6 Überblicksmatrix zu den Aussagen aller Akteursgruppen
4.2.7 Überblicksmatrix zur Auswertung der Fragebögen
4.3 Zusammenfassung der Ergebnisse aus den Experteninterviews und Fragebögen
5. Ziel- und wertesystemrelevante Entwicklungen, Strategien und Kampagnen mit Bezug zur Forst- und Holzwirtschaft Deutschlands in den Jahren 2007 bis 2017
5.1 Forstverwaltungsreformen in Deutschland
5.2 Kartellverfahren zur Zulässigkeit der Vermarktung von Rundholz für Körperschafts- und Privatwälder durch das Land Baden-Württemberg
5.3 Sektorstrategien des Bundes mit Waldbezug
5.3.1 Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt
5.3.2 Waldstrategie 2020
5.3.3 Charta für Holz 2.0
5.4 Holzbilanz für Deutschland
5.5 Internationales Jahr der Wälder 2011
5.6 Kampagne „300 Jahre Nachhaltigkeit“ 2013/2014
5.7 Forstaktionsplan der EU
6. Das forstliche Wertesystem im Ergebnis dieser Arbeit
7. Werte und forsttechnische Entscheidungen
7.1 Werte als Eingangsgrößen in Entscheidungsunterstützungssystemen am Beispiel der HEEB
7.2 Auswirkungen von Wertsetzungen auf forsttechnische Entscheidungen
8. Forsttechnische Leitlinien
9. Diskussion
9.1 Diskussion der Methode
9.2 Diskussion der Ergebnisse und Nachüberlegungen
10. Schlusswort
11. Zusammenfassung

I. Abkürzungsverzeichnis
II. Literaturverzeichnis
III. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
IV. Anhang

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:36784
Date20 December 2019
CreatorsWeiß, Corinna
ContributorsErler, Jörn, Weber, Norbert, Seeling, Ute, Technische Universität Dresden
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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