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Neue intermediäre EKG-Phänotypen bei Patienten mit Vorhofflimmern - Assoziation zu Genotypen und Ablationserfolg

Als häufigste Herzrhythmusstörung mit steigender Prävalenz und einer erhöhten Morbidität sowie Mortalität ist Vorhofflimmern sowohl von großer klinischer als auch sozioökonomischer Bedeutung. In den letzten Jahren konnten mit Hilfe genomweiter Assoziationsstudien genetische Polymorphismen identifiziert werden, die mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Vorhofflimmern assoziiert sind. Die neuen intermediären EKG-Phänotypen des inkompletten Rechtsschenkelblockes und der frühen Repolarisation wiesen signifikante Assoziationen zum Vorhofflimmern auf, wobei eine mögliche Genotyp-Korrelation, deren klinische Relevanz sowie Eignung als Prädiktoren für den Ablationserfolg bei diesen Patienten noch unerforscht sind.
In der vorliegenden Arbeit wurden daher EKGs von insgesamt 440 Patienten mit symptomatischem paroxysmalen oder persistierenden Vorhofflimmern aus dem VHF- Register des Herzzentrums Leipzig hinsichtlich dem Auftreten der beiden EKG- Phänotypen sowie deren Assoziation zum Therapieerfolg nach Katheterablation analysiert. Alle Patienten erhielten eine elektive Radiofrequenzablation mit anschlie- ßender 12-monatiger Nachsorge in der Studienambulanz zur Detektion von möglichen Früh- und Spätrezidiven. Zudem erfolgte bei jedem Patienten eine Genotypisierung mit dem Nachweis von häufigen genetischen Risikovarianten auf den Chromosomen 4q25 (rs10033464 und rs2200733), 1q21 (rs13376333) oder 16q22 (rs7193343). Dabei konnten deutlich höhere Prävalenzen des inkompletten Rechtsschenkelblockes mit 27,3% und vor allem der frühen Repolarisation mit 54,8% bei unseren Patienten im Vergleich zur Normalbevölkerung (jeweils ca. 5%) nachgewiesen werden. Hinsichtlich der morphologischen Ausprägung der frühen Repolarisation war die Dokumentation eines notched oder slurred QRS-Komplexes etwa gleich (45,6% vs. 45,2%). In den lateralen EKG-Ableitungen trat die frühe Repolarisation mit 39% jedoch vermehrt auf. Letztlich konnte aber kein signifikanter Unterschied in der Häufigkeits- verteilung der beiden EKG-Phänotypen bei unseren Patienten mit Risikoallelen auf dem Chromosom 4q25 (rs10033464: p = 0,416; rs2200733: p = 0,605), auf Chromosom 1q21 (p = 0,706) oder auf dem Chromosom 16q22 (p = 0,248) festgestellt werden. Dennoch lassen die erhöhten Prävalenzen in der Studienpopulation eine gewisse Genotyp-Phänotyp-Korrelation vermuten.
In Bezug auf den Ablationserfolg wurde bei unseren Patienten mit häufigen Gen- varianten bei 36,4% ein Frührezidiv und bei 26,6% ein Spätrezidiv dokumentiert. Die Pulmonalvenenisolation wies demzufolge eine langfristige Erfolgsrate von 73,4% auf, vergleichbar mit Daten aus anderen Studien. Es konnte allerdings keine signifikante Assoziation des inkompletten Rechtsschenkelblockes oder der frühen Repolarisation mit einem Frührezidiv nachgewiesen werden (IRSB: OR: 0,816; 95%-KI: 0,517-1,290; p = 0,385 3⁄4 ER: OR: 0,947; 95%-KI: 0,633-1,417; p = 0,792). Ebenfalls wurde kein statistisch signifikanter Zusammenhang mit einem Spätrezidiv gefunden (IRSB: OR: 0,662; 95%-KI: 0,400-1,096; p = 0,107 3⁄4 ER: OR: 1,052; 95%-KI: 0,685-1,615; p = 0,818). Somit waren die beiden intermediären EKG-Phänotypen nicht mit erhöhten Rezidivraten nach Katheterablation in unserer Studienpopulation assoziiert.
Es bedarf daher größer angelegter Studien mit einer längeren Nachbeobachtungszeit, um statistisch relevante Aussagen über eine mögliche Prädiktion von Vorhofflimmern mit Hilfe dieser intermediären EKG-Phänotypen bei Patienten mit häufigen genetischen Varianten zu erhalten. Diese Arbeit ist dennoch im Hinblick auf eine frühzeitige Diagnosestellung von Vorhofflimmern anhand von pathognomischen EKG- Merkmalen und für eine zukünftige Etablierung einer Risikostratifizierung mit individualisierten Behandlungsstrategien ein wegweisender Beitrag.:Abkürzungsverzeichnis..............................................................................................IV
1 Einleitung................................................................................................................. 1
1.1 Definition.............................................................................................................1
1.2 Epidemiologie ....................................................................................................1
1.3 Symptome und klinische Bedeutung.................................................................2
1.4 Risikofaktoren.....................................................................................................4
1.5 Pathophysiologie................................................................................................4
1.5.1 Die Initiation von VHF.......................................................................................5
1.5.2 Die Aufrechterhaltung von VHF ......................................................................5
1.5.3 Die genetische Prädisposition von VHF...........................................................7
1.6 Intermediäre EKG-Phänotypen...........................................................................9
1.7 Therapie ......................................................................................................... 11
1.7.1 Thrombembolische-Prophylaxe .................................................................. 11
1.7.2 Herzfrequenzkontrolle vs. Rhythmuskontrolle ............................................. 11
1.7.3 Katheterablation............................................................................................13
1.8 Ziele der Arbeit ................................................................................................17
2 Patientenkollektiv und Methodik .......................................................................... 18
2.1 Patientenkollektiv ........................................................................................... 18
2.2 Genetische Analyse..........................................................................................20
2.3 EKG-Auswertung ............................................................................................ 22
2.4 Katheterablation...............................................................................................23
2.5 Ambulante Nachsorge......................................................................................25
2.6 Statistische Analyse.........................................................................................25
3 Ergebnisse............................................................................................................. 27
3.1 Patientencharakteristika...................................................................................27
3.2 Genotypen.......................................................................................................29
3.3 EKG-Phänotypen.............................................................................................30
3.3.1 Assoziation von EKG-Phänotypen mit Patientencharakteristika ................ 32
3.3.2 Assoziation von EKG-Phänotypen mit Genotypen ..................................... 33
3.4 Rezidivraten nach Pulmonalvenenablation .................................................... 36
3.4.1 Assoziation von EKG-Phänotypen mit Rezidivraten ................................... 37
4 Diskussion............................................................................................................. 39
4.1 Limitatione ...................................................................................................... 39
4.2 Patientenkollektiv ........................................................................................... 40
4.3 Klinische Bedeutung der EKG-Phänotypen ....................................................43
4.4 Genotyp-Phänotyp-Korrelation ...................................................................... 48
4.5 Prädiktoren für den Ablationserfolg.................................................................54
4.6 Risikostratifizierung..........................................................................................56
5 Zusammenfassung ............................................................................................... 60

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:37011
Date07 January 2020
CreatorsTorun, Rica
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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