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„Willkommen in Leipzig!“ Kunst und Politik nach dem Krieg. Das Leipziger Museum der bildenden Künste als Beispiel musealer Praxis im kulturpolitischen Geflecht der Nachkriegszeit (1945-1951)

Die ersten Ausstellungen am Leipziger Museum der bildenden Künste nach Ende des Zweiten Weltkrieges erscheinen zum einen überraschend und zum anderen vorhersehbar. Vorhersehbar, da sie dem kulturpolitischen Kurs, wie er in allen vier Besatzungszonen verfolgt wird, entsprechen. In allen Zonen werden Schauen eröffnet, die in ihrer Werkauswahl an die Zeit der Weimarer Republik anknüpfen, die Errungenschaften der (älteren) europäischen Kultur aufzeigen oder die Kunst der Gegenwart, meist mit regionalem Schwerpunkt, präsentieren. So auch in Leipzig. Und dennoch überraschen hier mehrere Faktoren: die große Anzahl der Ausstellungen, das Tempo mit dem Rückführungen, Sammlungsaufbau, Personalmanagement und Konzepte umgesetzt werden und die Auswahl der zeitgenössischen Künstler:innen. Der Wiederaufbau der Gebäude und der Infrastruktur werden in der Messestadt von den amerikanischen als auch den sowjetischen Besatzern hoch priorisiert. Und schließlich entspinnt sich im Sommer 1945 ein Netzwerk kunstpolitischer Akteure, das in seinen Verbindungen und Beziehungen befruchtend auf die museale Praxis einwirkt.:1. Einleitung
1.1 Willkommen in Leipzig! Museale Praxis in der Messestadt Leipzig nach dem Zweiten Weltkrieg - Herleitung, Untersuchungsgegenstand und Fragestellung
1.2 Methoden und Struktur der Arbeit
1.3 Forschungsstand und Quellen
2. 1945-1947: „Kultur im Aufbau“? Politische und organisatorische Rahmenbedingungen für die Umsetzung der ersten Kunstausstellungen
2.1 Die Kunstpolitik der Besatzungsmächte in der SBZ, in Sachsen und Leipzig
2.2 Die Verflechtungen der kommunalen Strukturen und die Leitbilder der städtischen Kunstpolitik
2.2.1 Das Kulturamt in Leipzig - Die Modifikation des Verwaltungsapparates
2.2.2 „Es existieren keine Vorbilder“ - die Akteur:innen der Leipziger Kulturarbeit
2.2.3 Das Streben um den „kulturellen Aufbau“ in Leipzig - Visionen und Realitäten
2.3 Das Museum der bildenden Künste in Leipzig
2.3.1 Das Leipziger Bildermuseum - Historie und Sammlungsgenese bis 1945
2.3.2 Johannes Jahn und Margarete Hartig in der Direktion des MdbK. Eine Diskrepanz zwischen Klassik und Moderne?
2.4 Bestandsaufnahme: Kunsttransfer vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg am Museum der bildenden Künste Leipzig
2.4.1 Die Rückführung ausgelagerter Bestände
2.4.2 Die „Schlossbergungen“ als Teil der Bodenreform in Sachsen
2.4.3 Fallbeispiel: Die private Kunstsammlung Speck von Sternburg
2.4.4 Die Entnahme von Kunstwerken aus dem Bestand des MdbK durch die Trophäenbrigaden und deren teilweise Restitution
2.4.5 Zwischenfazit: Der Transfer von Kunst als Faktor der Sammlungsgenese
3. Die ersten Kunstausstellungen am MdbK nach Kriegsende: Die Besatzungszeit (1945-1948)
3.1 Die Anfänge: Erste Ausstellungen des MdbK nach Kriegsende
3.1.1 „Käthe Kollwitz“ und „Der Schaffende Mensch in Werken der bildenden Kunst“ als erste Nachkriegsausstellungen im Naturkundlichen Heimatmuseum (16.12.1945-11.2.1946)
3.1.2 Die Präsentation „Befreiter Kunst“ in Leipzig (10.3.-14.4.1946)
3.2 Die Transition: Die Ausstellung „Mitteldeutsche Kunst. Malerei, Graphik und Plastik der Gegenwart“ (8.12.1946-9.2.1947)
3.2.1 Die Kooperationsmöglichkeiten und logistischen Herausforderungen der Ausstellung
3.2.2 Die Auswahl der Positionen und Bezüge zur Ausstellungspraxis im Nationalsozialismus
3.2.3 Der inhaltliche Überbau: Konzeption, Kunstvermittlung und Ausstellungsrezeption
3.3 Die Zensur: „Die Malerei der Gegenwart“ (31.08.-12.10.1947)
3.4 Zusammenfassung: Von der Befreiung der Kunst zur Zensur durch die Kommandantur
4. 1948-1951: Zentralisierung nach sowjetischem Vorbild
4.1 Die Kunstpolitik der SED zwischen Staatsgründung und Zentralisierung
4.2 Der Sozialistische Realismus in der Sowjetunion
5. Die Kunstausstellungen unter staatlicher Einflussnahme und die kunstpolitische Debatte um Formalismus und Realismus in Leipzig
5.1 Wie Hans und Lea Grundigs Ausstellung „Die Kunst der Zeit“ Anfang 1951 den Formalismusdiskurs in Leipzig einleitete
5.1.1 Die Organisation der Ausstellung und die Auswahl der Positionen
5.1.2 Von der Portfolioerweiterung zur Diffamierung. Die kunstpolitische Kontroverse um die Kunst Lea Grundigs
5.2 „Vergleichende Betrachtung von Kunstwerken. Ein Beitrag zur Frage Realismus-Formalismus“ im Sommer 1951
5.2.1 Die Analyse des „Museumsführers“
5.2.2 „Ein Museum und der Formalismus“ - Beurteilung, Rezensionen und die Position des MdbK
5.3 Zusammenfassung: Kunst in die Betriebe und die Diskussion um Realismus-Formalismus
6. Kultur als Wirtschaftsfaktor? Die Leipziger Messen und das begleitende Kulturprogramm
6.1 Die Leipziger Friedensmesse als Bühne der politischen Repräsentation
6.2 Die Messekulturprogramme zwischen 1946 und 1951 als Projektionsflächen der staatlichen und städtischen Kulturpolitik?
6.3 Fazit: Die Ausstellungen während der Messe als kunstpolitisches Instrument der städtischen Repräsentation
7. „Wiedersehen mit Leipzig“ - Zusammenfassung und Ausblick
Anhang
I. Abkürzungsverzeichnis
II. Literatur- und Quellenverzeichnis
Archive
Gedruckte Quellen
Sekundärliteratur
III. Ausstellungs- und Vortragsverzeichnis
IV. Abbildungsverzeichnis und -nachweis
Erklärung

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:87573
Date23 October 2023
CreatorsHeller, Josephin
ContributorsZöllner, Frank, Zimmermann, Tanja, Universität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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