Einfluss verschiedener pH-Wert adjustierter fluorid- und zinnhaltiger Mundspüllösungen auf den initialen bakteriellen Biofilm auf Schmelz-, Komposit- und Glasionomerzementproben in situ

Ziel: In vorliegender In-situ-Studie sollte der Einfluss verschiedener fluorid- und zinnhaltiger Mundspüllösungen auf die Bildung des initialen bakteriellen Biofilms auf Schmelz-, Komposit- und Glasionomerzementproben untersucht werden. Die verwendeten Spüllösungen wurden einheitlich auf einen pH-Wert von 4,5 adjustiert. Untersucht wurden die initiale bakterielle Kolonisation und die Glucanbildung. Material und Methoden: Für die initiale Biofilmbildung wurden Probekörper aus bovinem Schmelz, Komposit und Glasionomerzement mittels individueller Schienen intraoral exponiert. Nach 1-minütiger oraler Applikation spülten die 6 Proband:innen für 1 min mit 10 ml der fluorid- und zinnionenhaltigen Mundspüllösungen. Die Spüllösungen enthielten Natriumfluorid, Natriummonofluorphosphat, Zinnfluorid und Aminfluorid mit einer Fluoridkonzentration von 500 ppm und Zinnchlorid mit einer Konzentration von 1563 ppm. Nach Applikation der Mundspüllösungen wurden die Schienen weitere 7 h 58 min getragen. Als Negativkontrolle wurden die Probekörper ohne Mundspülung für 8 h getragen. Zur Visualisierung und Quantifizierung der adhärenten Bakterien dienten die fluoreszenzmikroskopischen Verfahren DAPI, Concanavalin A und BacLightTM. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Kruskal-Wallis- und Mann-Whitney-U-Test sowie der Bonferroni-Holm-Korrektur.
Ergebnisse: Die initiale bakterielle Kolonisation konnte durch die Verwendung von zinnfluorid-, zinnchlorid- und aminfluoridhaltigen Mundspüllösungen auf den Schmelz-, Komposit- und Glasionomerzementproben signifikant reduziert werden. Die stärkste Reduktion der Gesamtzahl adhärenter Bakterien auf allen untersuchten Materialien war nach Spülung mit Zinnfluorid zu verzeichnen. Die Gesamtzahl adhärenter Mikroorganismen konnte im Vergleich zur Kontrolle (1,92*106 ± 7,64*105 Bakterien/cm²) durch die Anwendung von Zinnfluorid auf den Schmelzproben auf 3,54*105 ± 4,47*105 Bakterien/cm², auf Kompositproben auf 2,87*104 ± 3,25*104 Bakterien/cm² und auf Glasionomerzementproben auf 2,90*105 ± 1,62*105 Bakterien/cm² reduziert werden. Schlussfolgerungen: Zinnfluorid-, zinnchlorid- und aminfluoridhaltige Mundspüllösungen reduzieren die initiale bakterielle Biofilmbildung in situ auf Schmelz-, Komposit- und Glasionomerzement bei pH 4,5 am effektivsten. Zinnionenhaltige Mundspüllösungen inhibieren die bakterielle Kolonisation in situ auf Kompositprobekörpern. Zinnfluorid-, zinnchlorid- und aminfluoridhaltige Mundspüllösungen können zum oralen Biofilmmanagement empfohlen werden. Weitere In-situ- und In-vivo-Studien sind notwendig, um den Einfluss von Fluorid- und Zinnionen auf die Bildung der Pellikel und des initialen bakteriellen Biofilms auf dentalen Oberflächen zu untersuchen.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:88481
Date06 December 2023
CreatorsStoffel, Vivien
ContributorsHannig, Christian, Lorenz, Katrin, Technische Universität Dresden
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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