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Bewegungstherapeutische Effekte bei Patienten mit gestörter Glukosetoleranz

Eine gezielte bewegungstherapeutische Intervention verbessert den Glukosestoffwechsel, reduziert den Grad der Adipositas und belegt einen antiinflammatorischen Effekt. Ungeklärt ist dabei, in welchem Zeitintervall sich die jeweiligen Risikoparameter Adipositas, Glukosestoffwechsel und chronische Entzündungsreaktionen, in einer 12-monatigen Kontroll-Interventionsstudie bei Patienten mit gestörter Glukosetoleranz (IGT) im Vergleich zu einer Rosiglitazontherapie und einer unbehandelten Kontrollgruppe adaptieren.
In der vorliegenden Untersuchung wurden 60 Patienten aus einer Population von 500 Probanden mittels 2-Stunden oralem Glukose Toleranztest (2h-oGTT) als Patienten mit gestörter Glukosetoleranz identifiziert und randomisiert den zwei Therapiearmen, Rosiglitazon- und Bewegungstherapie, sowie einer Kontrollgruppe zugeführt. Es werden dabei die Effekte einer 3-mal wöchentlichen Bewegungstherapie auf den Body Mass Index (BMI), Waist Hip Ratio (WHR), Fasting Plasma Insulin (FPI), Fasting Plasma Glukose (FPG), HbA1c, 2h-oGTT, maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) sowie Interleukin 6 (IL6) und C-reaktives Protein (CrP) nach 1, 6 und 12 Monaten untersucht.
Die Bewegungstherapie erzielt nach 1 Monat eine signifikante Verbesserung der Adipositas und des Glukosestoffwechsels. Eine Reduzierung der chronischen Entzündungsreaktion via IL6 konnte nach 12 Monaten erreicht werden. Im vergleichbaren Zeitraum zeigt die Kontrollgruppe keine statistischen Änderungen des BMI, des WHR und der inflammatorischen Parameter. Die Insulinsensitivität verminderte sich in der Kontrollgruppe signifikant innerhalb von 12 Monaten. Unter Applikation von täglich 4 mg Rosiglitazon verbessert sich der Glukosestoffwechsel nach 6 Monaten. Änderungen des Grades der Adipositas und der chronischen Entzündungsreaktion konnten nicht erzielt werden.
Die Untersuchungen belegen den hohen Stellenwert der Bewegungstherapie in der Behandlung von IGT-Patienten als Standardtherapieoption. Die Bewegungstherapie sollte mindestens 3-mal wöchentlich als kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining bei einer Intensität von 70 - 85 % VO2max und 70 - 85 % 1RM erfolgen.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-70448
Date29 June 2011
CreatorsLehmann, Stefanie
ContributorsUniversität Leipzig, Medizinische Fakultät, Prof. Dr. Matthias Blüher, Prof. Dr. Gerhard Schuler, Prof. Dr. Mathias Fasshauer
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

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