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Economic Inequality: Causes, Consequences, and Measurement Issues. / An Empirical Contribution.

(Un-)gleichheit und Gerechtigkeit waren schon immer Kernbestandteil eines jeden politischen Konzeptes, welches das Wohl der Menschen in den Mittelpunkt rückte. Die Idee der Gleichheit ist so alt wie die der Demokratie selbst und neben instrumentellen Gründen, aus denen man (Un-)gleichheit schätzen oder ablehnen kann, ist die Existenz einer inhärenten Abneigung von Ungleichheit inzwischen ein allgemein akzeptiertes Faktum innerhalb der volkswirtschaftlichen Disziplin. Diese Dissertation trägt zur daraus folgenden Debatte um die Ursachen, Auswirkungen, und die Messung von Ungleichheit bei. Die Arbeit besteht aus drei Aufsätzen, welche empirische Untersuchungen in einem breit definierten Spektrum von wirtschaftlicher Ungleichheit – welches sowohl Löhne aus nicht-selbstständiger Arbeit, als auch breiter gefasste Einkommenskonzepte umfasst – enthalten.
Was sind die Faktoren, welche zu einem Anstieg oder einer Verringerung von Ungleichheit innerhalb eines Landes führen und welche Auswirkungen hat diese höhere oder geringere Ungleichheit für dessen langfristige wirtschaftliche Entwicklung? Es wäre anmaßend zu behaupten, allgemeingültige Antworten auf diese wichtigen Fragen innerhalb der folgenden drei Aufsätze geben zu können. Diese Dissertation versucht vielmehr, Erklärungen für bestimmte Teilaspekte zu liefern.
In Aufsatz 1 beschäftige ich mich mit dem Wirtschaftswachstum, eine der wohl wichtigsten Konsequenzen von Ungleichheit was die langfristige Wirkung auf das materielle Wohlbefinden eines Landes angeht. Im Zuge dessen befasse ich mich eingehend mit der noch immer ungelösten Kontroverse darüber, ob Ungleichheit zu mehr Wachstum beiträgt.
Im Folgenden vertiefe ich dann die Diskussion über die Messung von Ungleichheit in Aufsatz 2 und führe damit eine Debatte fort, auf die bereits Essay 1 unvermeidlich stößt. Ich konzentriere mich dabei auf ein Maß für die Lohnverteilung in einer der Hauptsektoren der Wirtschaft, der verarbeitenden Industrie. Die Debatte über die richtige Messung von Ungleichheit ist nicht trivial: Weder die Ursachen, noch die Folgen von Ungleichheit können untersucht werden, ohne in die Details verschiedener zur Verfügung stehender Maße gehen zu müssen. Die Verfügbarkeit geeigneter Daten auf Länderebene und über die Zeit ist Voraussetzung für empirische Studien zu diesen Themen. Tatsächlich ist einer der Gründe dafür, dass es noch immer keinen Konsens darüber gibt, ob die Ungleichheit zwischen den Ländern in den letzten 50 Jahren gestiegen oder gefallen ist, die Vielfalt nicht nur der Maße, sondern auch der diesen zugrundeliegenden Konzepten, die in unterschiedlichen Studien verwendet werden. Die verschiedenen Maße reagieren ungleich stark auf bestimmte Bereiche der Einkommensverteilung und können daher zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen darüber, in welchen Ländern es mehr und welche weniger Ungleichheit gibt, oder über Änderungen von Ungleichheit im Laufe der Zeit führen. Aus einem ähnlichen Grund ist die Literatur noch immer uneins über den Einfluss von Ungleichheit auf das Wirtschaftswachstum: Aufgrund der Nutzung unterschiedlicher Datenquellen sowie durch Mängel in den zugrundeliegenden Daten selbst ist die Vergleichbarkeit der verschiedenen Studien stark eingeschränkt.
Unberührt davon, dass die Debatte um den Einfluss von Ungleichheit auf das Wirtschaftswachstum ungelöst bleibt, ist es wichtig zu wissen, welche Faktoren Ungleichheit verursachen oder verschlimmern (und welche dies nicht tun). Aufsatz 3 untersucht einen der in der öffentlichen Debatte häufiger zitierten Gründe für den Anstieg der Ungleichheit, den Handel. Ich untersuche empirisch die potentiellen Faktoren, die mit Handel einhergehen und zu steigender Ungleichheit führen können. Ich beschränke mich hierbei auf den Bestandteil von Ungleichheit, der laut Handelstheorien unmittelbar relevant für die Auswirkungen von Handel ist: die Verteilung der Löhne. Dabei verwende ich den in Aufsatz 2 behandelten Index der Lohnungleichheit in der verarbeitenden Industrie in einem der wenigen Kontexte, in denen dieser, wie ich in Aufsatz 2 argumentiere, angemessen ist.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-002B-7C0D-9
Date27 June 2006
CreatorsScholl, Nathalie
ContributorsKlasen, Stephan Prof. Dr.
Source SetsGeorg-August-Universität Göttingen
LanguageEnglish
Detected LanguageGerman
TypedoctoralThesis
Relationhttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/

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