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Social Entrepreneurship in ÖsterreichSchneider, Hanna, Maier, Florentine 08 1900 (has links) (PDF)
Das vorliegende Working Paper gibt einen Überblick über unterschiedliche Zugänge zu
Social Entrepreneurship (SE) in der wissenschaftlichen Literatur und stellt die Ergebnisse
einer im Frühjahr/Herbst 2012 durchgeführten Telefonbefragung zum Thema "Mapping
Social Entrepreneurship in Österreich" vor. Ziel der Befragung war es, einen Überblick
über SE in Österreich zu geben.
Die zentralen Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1) Die wissenschaftlichen Definitionsversuche von SE sind mannigfaltig. Konsens
besteht lediglich darin, dass die soziale Mission prioritär oder zumindest
wirtschaftlichen Zielen gleichgestellt ist. Darüber hinaus unterscheiden sich die
Verständnisse von SE teils stark und reichen von der Auffassung, SE würde als
Überbegriff für Organisationen und Personen mit einer sozialen Mission dienen, die
eine starke betriebswirtschaftliche Orientierung und einen Fokus auf die
Generierung eigener Einnahmen legen, über Definitionen, die besonders den
innovativen Charakter von SE hervorheben, bis hin zu Verständnissen, die verstärkt
die Wirkung von SE und damit einhergehend institutionellen Wandel sowie das
soziale Transformationspotential von SE in den Vordergrund stellen.
2) Im Rahmen der Untersuchung konnten zehn Organisationen in Österreich identifiziert
werden, die sich der Unterstützung von SE, durch Finanzierungs-, Beratungs-,
Trainings-, und Netzwerkleistungen, verschrieben haben. Es sind dies Ashoka
Österreich, der Bundesdachverband für Soziale Unternehmen, der Essl Social Prize,
Good.bee, HUB Vienna, Pioneers of Change, der Social Business Day, der Social
Impact Award, der Trigos Preis für Social Entrepreneurs, sowie die WU Wien. Diesen
Organisationen kommt eine besondere Rolle im SE-Feld zu, da sie aufgrund ihrer
zentralen Positionen im Netzwerk, das Feldverständnis von SE mitprägen.
3) Darüber hinaus konnten in Summe 273 Organisationen bzw. Personen in Österreich
identifiziert werden, die mit dem SE-Begriff in Verbindung gebracht werden. Von
diesen konnten 105 interviewt werden, von denen sich wiederum 80 selbst als Social
Entrepreneurs sehen.
4) 75% der Social Entrepreneurs sind jünger als 4 Jahre. Die Projektideen selbst
existieren aber oft schon wesentlich länger.
5) Bildung, regionale bzw. lokale Entwicklungsprojekte, Arbeits(re)integrationsprojekte,
Projekte in Entwicklungsländern sowie Projekte mit einem Schwerpunkt
auf Umweltschutz sind die wichtigsten Bereiche, in denen sich Social Entrepreneurs
engagieren. Zu den am häufigsten genannten Zielgruppen zählen Kinder und
Jugendliche, nachhaltige KonsumentInnen, Menschen aus Entwicklungsländern
sowie die breite Öffentlichkeit. Die am häufigsten genannten Leistungen, die
angeboten werden, um die sozialen Zielsetzungen zu erreichen, sind der Verkauf von
Produkten und Dienstleistungen, das Vernetzen von Personengruppen, sowie die
Beratung, Ausbildung, und Weiterbildung von spezifischen Personengruppen.
6) Jede Organisation verfügt im Durchschnitt über ein jährliches Budget von 30.000
Euro. Dabei setzen sich die Finanzierungsquellen durchschnittlich zu 52% aus
privaten Mitteln, zu 34% aus Markteinnahmen und 14% aus öffentlichen Mitteln
(in Form von Subventionen und Leistungsverträgen) zusammen.
7) 37% der Social Entrepreneurs sind in Form eines Vereins organisiert, 23% haben die
Rechtsform der GesmbH gewählt und 17% sind als Einzelunternehmen strukturiert.
18% haben noch keine Rechtsform. Die verbleibenden 5% sind
Personengesellschaften. Bezogen auf die Rechtsform unterscheiden sie sich
maßgeblich von etablierten NPOs. Diese sind zu 90% als Vereine organisiert.
8) Unterschiede zu etablierten NPOs liegen vor allem im Bereich der Finanzierung, der
Rechtsform sowie dem Selbstverständnis von Social Entrepreneurs. Der Wunsch
nach finanzieller Autarkie und die damit verbundene stärkere Betonung von
Markteinnahmen, ein Fokus auf wirtschaftliche Methoden und Herangehensweisen,
sowie der unternehmerisch Charakter, der sich unter anderem in der Wahl der
Rechtsform niederschlägt, sind Spezifika von SE. / Series: Working Papers / Institute for Nonprofit Management
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