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Innovative Konzepte für die energetische Nutzung von biogenen ReststoffenThrän, Daniela, Pfeiffer, Diana 18 July 2022 (has links)
Nach drei Jahren Programmlaufzeit und
dem erfolgreichen Abschluss von bisher 10
Projekten liegt der erste Ergebnisband des
BMU-Förderprogramms „Energetische Biomassenutzung“
vor. Er ist so vielfältig wie
das Förderprogramm selbst.
Vor dem Hintergrund der Debatte um eine
nachhaltige Energieversorgung durch Biomasse
startete das Förderprogramm 2009
im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative
mit dem primären Ziel, energieeffi
ziente und klimafreundliche Technologien zur energetischen Biomassenutzung
zu erforschen und zu entwickeln sowie bestehende Prozesse und
Verfahren zu optimieren. Seitdem wurden insgesamt 63 Vorhaben mit 112
Partnern aus Forschung und Wirtschaft gefördert. Die Projektergebnisse
bilden wichtige Bausteine, um die Transformation zu einem klimaneutralen
Energiesystem zu realisieren.
Die Aktivitäten in der ersten Phase des Förderprogramms konzentrierten sich
zunächst auf die Erstellung einer belastbaren Datenbasis, die Entwicklung
von Optimierungsansätzen, übertragbaren Konzepten und Machbarkeitsstudien
sowie die Untersuchung von Fragestellungen zum Wissenstransfer und
zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Biokraftstoffen. Unter Berücksichtigung
der nachhaltigen Rohstoffversorgung in Deutschland wurden hierbei u.a. das
Strohpotenzial sowie die Machbarkeit einer Strohverbrennungsanlage berechnet.
Darüber hinaus spannte sich der thematische Bogen weiter von der
Erarbeitung von Konzepten für emissionsmindernde Kleinfeuerungsanlagen
oder dezentrale Mikro-Biogasnetze bis hin zur Konzeptionierung einer dezentralen
Strom- und Wärmeerzeugung in einer stationären Wirbelschichtvergasung.
Ferner konnte die technische und wirtschaftliche Machbarkeit einer
innovativen Holzvergasungsanlage mit Kraft-Wärme-Kopplung und Nachwärmeversorgung
für einen ländlich geprägten Raum grundsätzlich nachgewiesen
und der Bau vorbereitet werden.
Neben künftigen Herausforderungen für den Beitrag von Biomasse zur Energiewende
stehen somit vor allem konkrete praxisnahe Umsetzungsbeispiele
im Mittelpunkt. Biogenen Abfällen und Reststoffen kommt aufgrund ihrer
ökologischen Vorteile und ihres großen regionalen Wertschöpfungspotenzials
bei der Betrachtung aller Vorhaben besondere Aufmerksamkeit zu.
Die Beiträge dieses Bandes zeigen auf, dass durch ein systematisches und effi zientes Verfügbarmachen
vorhandener Reststoffe sowie ihr breites Einsatzspektrum (Technologievielfalt)
erhebliche Bioenergiemengen erschlossen werden können und dadurch eine deutliche
Reduzierung der Treibhausgasemissionen erreicht werden kann. Die Vorhaben im Förderprogramm
leisten somit einen wichtigen Beitrag zum strategischen Ziel Klimaschutz, da fossile
Brennstoffe ersetzt und CO2-Emissionen vermieden werden.
Darüber hinaus ist es mit Hilfe von innovativen Bioenergie-Technologien möglich, regionale
Stoffkreisläufe zu schließen. Aber auch in der Anwendung bereits etablierter Technologien
gibt es zahlreiche Vorschläge für Optimierungen. Diesbezüglich sind primär auch die Potenziale
zur Kopplung von stoffl icher und energetischer Nutzung in den Fokus gerückt.
Vieles wurde in den drei Jahren schon erreicht – das Förderprogramm verzeichnet bisher
eine positive Bilanz! Konzeptionelle und technische Innovationen konnten auf den Weg
gebracht und auf den Markteintritt vorbereitet werden. Die Stärkung einer nachhaltigen
Energieversorgung sowie die daraus resultierenden mittel- bis langfristig möglichen Energieeinsparungen
tragen maßgeblich zur Erreichung der Klimaschutzziele des „Integrierten
Energie- und Klimaprogramms“ (IEKP) der Bundesregierung bei. Auf Basis der bisher erbrachten
Ergebnisse soll in den nächsten Jahren die Erprobung besonders aussichtsreicher
Optimierungsansätze und vielversprechender Pilot- und Demonstrationsvorhaben realisiert
werden.
Die Vielfalt der dargestellten Themen bildet die notwendige Breite der Bioenergieforschung
ab: Nur wenn vom Einsatzstoff bis zur Nutzung alle Konversionsstufen innovativ, effi zient und
nachhaltig gestaltet werden, können die hohen Erwartungen an den Beitrag der Bioenergie
zur künftigen Energieversorgung und langfristigen Emissionsminderung erfüllt werden.
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